Umfrage: Für Deutsche ist der Bürokratieaufwand in Arztpraxen unzumutbar

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Umfrage: Für Deutsche ist der Bürokratieaufwand in Arztpraxen unzumutbar! Ärzte und Patienten in Deutschland leiden zunehmend an der Bürokratielast in Arztpraxen. So ergab eine aktuelle YouGov Umfrage im Auftrag des Health-Tech-Unternehmens Nelly, dass 73 Prozent* der Deutschen den Bürokratieaufwand als zu hoch empfinden. Gleichzeitig kritisieren 65 Prozent*, dass die Politik nicht genug für die Digitalisierung im Gesundheitswesen tut.

Viele Ärzte erkennen zwar den Bedarf an digitalen Lösungen, die Umstellung gestaltet sich in der Praxis aber schwieriger als erwartet. Das hat ernste Konsequenzen: Termine werden seltener vergeben, Wartezeiten verlängern sich, das Konfliktpotenzial zwischen Personal und Patienten steigt. Niklas Radner, CEO und Mitbegründer von Nelly, warnt, dass Arztpraxen schleunigst die Digitalisierung in die eigenen Hände nehmen müssen, um einen Praxenkollaps zu verhindern und den Fokus wieder auf die Patienten zu legen.

Die angespannte Lage in deutschen Arztpraxen spitzt sich immer weiter zu. Bürokratie und Fachkräftemangel bringen Ärzte an ihre Grenzen. Gleichzeitig steigt die Unzufriedenheit der Patienten: Laut dem PwC Healthcare Barometer ist das Vertrauen der Deutschen in das Gesundheitssystem auf einen Tiefstand gesunken. Lange Wartezeiten, die schwierige Terminvergabe und überfüllte Praxen treiben die Bevölkerung an den Rand der Verzweiflung. Besonders besorgniserregend ist, dass immer weniger Neupatienten angenommen werden. Die Konsequenz: Es kommt teilweise sogar zu gewalttätigen Auseinandersetzungen im Wartezimmer. Paradox ist, dass in Deutschland mehr medizinisches Fachpersonal angestellt ist als in vielen anderen Ländern, wie Spanien oder Frankreich.

„Das Problem ist, dass das Personal nicht effizient eingesetzt wird – Schuld sind nicht die Arztpraxen, sondern die veraltete Bürokratie“, betont Niklas Radner, Mitbegründer und CEO des Health- und Fintechs-Techs Nelly. Das Berliner Startup hat eine YouGov-Umfrage in Auftrag gegeben, die Einblicke in die Zufriedenheit der Deutschen mit der Digitalisierung in Arztpraxen geben soll. Das Ergebnis ist eindeutig: Eine große Mehrheit (73 Prozent) der Befragten empfindet den Bürokratieaufwand beim Arztbesuch als hoch oder sehr hoch. Gleichzeitig sind 65 Prozent der Meinung, dass die Politik nicht genug für die Digitalisierung im Gesundheitswesen tut. „Die Menschen verstehen die Herausforderungen der Ärzte. Trotzdem haben sie genug von langen Wartezeiten und Stress beim Arzt“, denkt Radner.

Zusammen mit Dr. Tobias Heuer, Laurids Seibel, Lukas Eicher und Rasmus Schulz erkannte er, dass Praxen die Digitalisierung selbst in die Hand nehmen müssen. „Auf die Politik zu hoffen, bringt nicht die nötigen Fortschritte. Die digitale Transformation muss praktisch umsetzbar sein: ohne große Investitionen und ohne, dass der Praxisalltag umgestellt werden muss.“ Mit ihrer Software-Lösung für Patientenaufnahme, Dokumentation und Abrechnung hilft Nelly Arztpraxen, Prozesse zu digitalisieren und so den Fokus weg vom Papierkram und zurück zu den Patienten zu lenken. „Der digitale Wandel wird entscheidend sein dafür, ob es Arztpraxen gelingt, einen Kollaps zu umgehen“, glaubt Radner.

Medizinisches Fachpersonal ist am Limit - ist die Politik schuld?

Medizinisches Fachpersonal in Deutschland ist überlastet, die Hilferufe vermehren sich. So soll die Kampagne „Rettet die Praxen“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die Öffentlichkeit auf die Belastung in Arztpraxen aufmerksam machen – ein klares Signal für die Verzweiflung des Personals. Die Bürokratielast ist dabei einer der zentralen Kritikpunkte. Und kein Wunder: Bis zu fünf Stunden täglich verbringen Angestellte mit administrativen Aufgaben. Die YouGov-Umfrage zeigt nun, dass auch Patienten zunehmend die Konsequenzen zu spüren kriegen. Gleichzeitig sind die Patienten laut dem Healthcare Barometer bereit für digitale Funktionen und eine Modernisierung des Sektors.

Warum halten so viele Arztpraxen dennoch an veralteten analogen Prozessen fest? Einerseits machen die Ergebnisse der Umfrage deutlich, dass ein Großteil der Befragten das Problem in der Politik sieht, die nicht genug tue, um den digitalen Wandel voranzutreiben. Andererseits fühlen sich viele Praxisleiter mit der Umstellung oft alleine gelassen. „Wir sprechen mit zahlreichen MFAs, ZFAs, Praxismanagern und Ärzten, die immer wieder auf drei Hürden stoßen: Sie haben Angst, den Praxisalltag umzustellen, sie machen sich Sorgen darüber, wie das Personal die Veränderungen aufnimmt, und befürchten, sich mit neuen digitalen Lösungen nicht zurechtzufinden. Sie benötigen eine Lösung, die sich nahtlos in den bestehenden Betrieb integrieren lässt, wie ein Pflaster“, erklärt Radner.

Auch hier weist er auf ein Paradox hin: Praxen wollen ihre Angestellten nicht mit neuer Technik überfordern, aber es ist gerade der Bürokratie- und Verwaltungsaufwand, der so viel Stress in ihren Arbeitsalltag bringt – und sich letztlich auch auf die Patienten auswirkt.

Eigentlich hat Deutschland genug Ärzte? Warum dennoch keine Zeit für Patienten bleibt

Im deutschen Gesundheitswesen sind über sechs Millionen Menschen beschäftigt, was das Land international in die Spitzengruppe bringt. Betrachtet man jedoch das Verhältnis von Personal zu behandelten Fällen, schneidet Deutschland schlechter ab als viele andere Staaten. Grund dafür ist der ineffiziente Einsatz des Personals, wie Niklas Radner erklärt: „Statt sich auf medizinische Aufgaben zu konzentrieren, muss das Fachpersonal zum Beispiel Anamnesebögen abtippen, Dokumente scannen oder Rechnungen versenden Im Durchschnitt verschickt eine Arztpraxis etwa hundert Rechnungen pro Monat – ein enormer Zeitaufwand.“ Dieser Verwaltungsaufwand führt dazu, dass sich 2024 mehr Patienten als je zuvor (40 Prozent) darüber beschwerten, dass Ärzte nicht genug Zeit für sie haben. Außerdem führt es dazu, dass immer weniger Menschen im Gesundheitswesen arbeiten möchten oder unzufrieden mit Ihrem Arbeitsplatz sind.

Radners Software-Lösung soll Arztpraxen helfen, den Stress und das Papierchaos beim Arztbesuch zu reduzieren, indem nicht nur das Personal, sondern auch die Patienten von den digitalen Funktionen profitieren. So können Praxisbesucher bequem per Link auf ihrem Smartphone alle Dokumente ausfüllen und digital unterschreiben – und das auch vor dem Arztbesuch von zu Hause aus. Auf diese Weise lassen sich Wartezeiten minimieren. Aufklärungsbögen und Kostenvoranschläge werden ebenfalls digital versendet und können per Klick unterzeichnet werden, einschließlich automatischer Erinnerungen. Auch die Abrechnung funktioniert digital und über die bevorzugte Zahlungsmethode. All das ist integriert in die bestehenden Prozesse und Systeme der Praxis. Patienten erhalten ihre Rechnung auf dem präferierten Kommunikationsweg per SMS, E-Mail oder traditionell auf Papier. „Diese Funktionen sind in anderen Bereichen, wie zum Beispiel beim Online-Shopping, längst Standard. Es wird höchste Zeit, dass sie auch in der Medizin Einzug halten“, findet Radner.

2.000 Neupatienten in einem Jahr – Endlich wieder einen Termin beim Arzt kriegen

Dass die digitale Transformation möglich ist und tatsächlich dazu beitragen kann, mehr Zeit für Patienten freizuräumen, zeigt ein Blick auf BISS45, eine Praxis für Kieferorthopädie. Der Gründer und Fachzahnarzt Dr. Philipp Gebhardt hat mit der Einführung von Nelly interne Prozesse optimiert und überflüssige administrative Aufgaben eliminiert. So konnte sein Personal im letzten Jahr etwa 2.000 Neupatienten beraten. „Meine Mitarbeitenden sparen effektiv 30-60 Minuten pro Neupatient! Und vor allem reduzieren wir unsere Druckkosten: Mit Nelly brauchen wir bis zu 80 Prozent weniger Papier. Das hat noch keine Praxissoftware geschafft“, berichtet Dr. Gebhardt. Für die Zukunft rechne er damit, dass die digitalisierte Patientenaufnahme und die Abrechnung effektiv 500 Stunden Arbeitszeit jährlich pro Praxis sparen. Diese Zeit kann somit wieder in die medizinische Expertise und die Behandlungen investiert werden. „Es ist also durchaus möglich, die Probleme des deutschen Gesundheitssystems zu überwinden und einen so wichtigen und systemrelevanten Beruf mittels gut integrierter, digitaler Lösungen wieder attraktiver zu gestalten.“, so abschließend Radner.

*Die Werte beziehen sich auf zwei nebeneinanderliegende aggregierte Skalenpunkte.

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