Brandenburger fehlten 27 Tage bei der Arbeit

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Brandenburger Beschäftigte haben im vergangenen Jahr laut Zahlen einer Krankenkasse im Schnitt mehr als 27 Tage krankheitsbedingt bei der Arbeit gefehlt. Das geht aus einer Analyse von Daten der AOK Nordost hervor. Rund jeder dritte Fehltag ging demnach auf Langzeiterkrankungen zurück.

Nur 4 Prozent der Beschäftigten musste sich demnach lange krankschreiben lassen, gut 42 Prozent der Fehltage gingen jedoch auf Langzeiterkrankte zurück. Die häufigste Ursache für lange Fehlzeiten sind demnach psychische Erkrankungen, aber auch Muskel-Skelett-Erkrankungen wie etwa Probleme an Rücken, Nacken oder Schultern sind dafür verantwortlich. «Arbeitgeber können viel dazu beitragen, diesen Erkrankungen durch ein gutes betriebliches Gesundheitsmanagement vorzubeugen», sagte Anke Jurchen, Leiterin des Betrieblichen Gesundheitsmanagements der AOK Nordost.

Deutliche Zunahme bei Krankentagen

Im Vergleich zum Zeitraum von 2014 bis 2019 haben die Krankentage in Brandenburg demnach deutlich zugenommen. 2024 habe der Krankenstand bei 7,5 Prozent gelegen, etwas niedriger als 2023, als er bei 7,6 Prozent lag. Vor der Pandemie war er jedoch noch niedriger: Zwischen 2014 und 2019 habe er nie höher als 6,4 Prozent gelegen, so die AOK Nordost. 

Vor allem zwei Diagnosen sind laut der Krankenkasse für den deutlichen Anstieg des Brandenburger Krankenstands seit 2022 verantwortlich: Atemwegserkrankungen und psychische Erkrankungen. Diese hätten seit 2019 um knapp die Hälfte bzw. mehr als ein Viertel zugenommen, so die AOK Nordost.

Bessere Erfassung trägt zu Anstieg bei

Ein Teil des Anstiegs wird laut AOK Nordost allerdings auch mit der vollständigeren Erfassung seit Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) erklärt, die ab 2021 schrittweise eingeführt wurde. Durch diese werden Bescheinigungen automatisch an die Krankenkassen übermittelt. Beschäftigte müssen den sogenannten gelben Schein nicht mehr selbst an die Krankenkasse schicken, was nicht jeder tat. Diese Fälle konnten von den Krankenkassen aber nicht statistisch erfasst werden, es gab also eine gewisse Dunkelziffer.

Das Wissenschaftliche Institut der AOK wertete den Angaben nach alle Krankmeldungen der AOK-versicherten Beschäftigten mit Wohnort in Berlin und Brandenburg aus. In Berlin sind 383.169 Beschäftigte bei der AOK versichert, in Brandenburg 235.741. Die Analyse decke in den beiden Ländern jeweils rund ein Viertel aller Beschäftigten ab.