War es eine Mutprobe? Polizei untersucht Waggon-Klettern in Senftenberg

Foto von Jonas Walzberg/dpa

Nach der folgenschweren Kletteraktion an einem Güterzug in Senftenberg in der Lausitz ermittelt die Bundespolizei, ob es sich um eine Mutprobe gehandelt hat. Zwei 22-Jährige waren am Samstagabend auf einen Zug gestiegen. Einer der Männer erlitt einen Stromschlag und schwere Brandverletzungen. Der zweite Mann wurde durch einen Sturz vom Zug verletzt. «Wir ermitteln, ob eine Mutprobe in Betracht kommt», sagte die Sprecherin der Bundespolizei. Die Untersuchungen zum Hintergrund könnten aber noch Wochen dauern. 

«Wir sehen immer wieder, dass Jugendliche das als Mutprobe nehmen und um Selifes oder Videos zu machen», sagte die Bundespolizei-Sprecherin zu zahlreichen Fällen, bei denen junge Leute auf Züge klettern und sich durch Bahn-Oberleitungen mit Starkstrom in akute Lebensgefahr begeben. Die Bundespolizei erwäge, die Aufklärung etwa in Jugendclubs zu verstärken, um Nachahmungen zu verhindern. «Das bewegt die ganze Region», sagte die Sprecherin. Viele Jugendliche unterschätzten die Gefahr.

Die beiden 22-Jährigen kletterten am Bahnhof Senftenberg (Kreis Oberspreewald-Lausitz) auf einen Güterzug, der gerade anfuhr. Einer der beiden sei herunter gestürzt, so die Bundespolizei. Der andere habe nach der Oberleitung gegriffen, um sich festzuhalten. Er erlitt einen heftigen Stromschlag. Zudem sei er vom Zug gefallen und habe dadurch weitere Verletzungen erlitten.


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