Viel Freude und etwas Leid durch Schnee und Eis in Berlin

Foto von Kay Nietfeld/dpa

Der erste große und überraschend starke Schneefall dieses Winters hat an vielen Orten in Berlin für Freude und idyllische Ansichten gesorgt. Vor allem in der morgendlichen Sonne des Valentinstags leuchteten Schneelandschaften in Parks und am Stadtrand. Auf den Straßen und Gehwegen zeigten sich auch die gefährlicheren Seiten des Winters. Polizei, Feuerwehr und Krankenhäuser hatten etwas mehr zu tun als sonst. 

Am östlichen Stadtrand wurden schon am Vormittag die ersten Langläufer gesichtet. Der Alexanderplatz und das Regierungsviertel lagen unter bis zu 20 Zentimeter hohen Schneeschichten. Die Stelen des Holocaust-Mahnmals waren von dicken Lagen bedeckt. Verschneite Bäume glitzerten im Tiergarten. Hundebesitzer ließen ihre Tiere durch den Schnee toben.

Eiskratzen und Unfälle

Vor vielen Eingängen musste in den Morgenstunden Schnee geschippt werden. Für Autofahrer und Radfahrer war der Weg zur Arbeit etwas schwieriger als sonst. Scheiben mussten freigekratzt werden, manche Fahrradbesitzer fanden ihre Räder unter Schneemassen verborgen. 

Schon seit Donnerstagabend und in der Nacht zu Freitag kam es auf den verschneiten und vereisten Straßen und Gehwegen in Berlin zu einer ganzen Reihe von Unfällen. 

Volle Rettungsstellen in Krankenhäusern

Viele Menschen rutschten aus und stürzten. In einigen Fällen gab es auch schwerere Verletzungen. Das Unfallkrankenhaus Berlin (UBK) berichtete, dass «Glätteopfer» verstärkt in der Rettungsstelle in Marzahn erschienen seien. Andere Krankenhäuser hätten um Übernahme von Patienten gebeten. 

Viele Patienten hätten Knochenbrüche erlitten, oft an den Händen. Auch viele Prellungen etwa am Steißbein, an Rippen oder Knöcheln seien dabei, ebenso Platzwunden am Kopf. 

Schneeräumfahrzeug kippt um 

Die Feuerwehr sprach zunächst von 25 Unfällen in der Nacht zu Freitag, am Vormittag kamen noch viele weitere dazu. Mehrere Menschen wurden verletzt in Krankenhäuser gebracht. «Wirklich schwerwiegende Dinge sind nicht passiert», sagte ein Sprecher. 

Ein Schneeräumfahrzeug kippte in der Nacht auf die Seite. Ein leicht verletzter Mensch habe sich selbstständig befreien können, so die Feuerwehr. Das Fahrzeug sei dann wieder aufgerichtet worden. Mehrere Autos seien in das Gleisbett der Straßenbahn gefahren, offenbar weil sie im Schnee den Straßenverlauf nicht mehr erkannten. 

In Spandau stieß auf einer Kreuzung ein Auto mit einem Lastwagen zusammen. Ein Mensch wurde verletzt und kam in eine Klinik. Die Polizei berichtete von mehreren verunglückten Auto- und Radfahrern. 

Verspätungen am Berliner Flughafen

Erhebliche Verspätungen gab es am Freitagmorgen im Flugverkehr am Berliner Flughafen. Zwei Flüge - nach Barcelona und nach Stuttgart - fielen aus, wie ein Sprecher sagte. Auch am Samstagmorgen könnte es noch Änderungen geben. 

Probleme hab es vor allem gegeben, weil der Schnee außergewöhnlich schwer und nass war, sagte der Sprecher. Das Freiräumen der Start- und Landebahnen habe lange gedauert, weil viel mehr Schnee gefallen sei als erwartet wurde. Auch das Enteisen der Flugzeuge zog sich viel länger hin als sonst. Der schwere und pappige Schnee haftete stärker an den Tragflächen, so dass länger daran gearbeitet werden musste. t. 

In den nächsten Tagen sind nach den Wettervorhersagen nur noch vereinzelte Schneefälle zu erwarten. Es bleibt am Wochenende aber kalt. Ab Montag wird es zum Teil sonnig.