Vermummte an FU Berlin - Besetzung gescheitert

Foto von Jörg Carstensen/dpa

Vermummte haben versucht, ein Gebäude der Freien Universität Berlin (FU) zu besetzen. Sie seien beim Versuch gescheitert, das Präsidium der Hochschule zu stürmen, teilte die Pressestelle der Nachrichtenagentur dpa mit. Es habe körperliche Auseinandersetzungen zwischen Vermummten und Mitarbeitern geben, außerdem Sachbeschädigung und Bedrohungen. Alle Mitarbeiter hätten das Gebäude verlassen. 

Nach Polizeiangaben stürmten etwa 15 bis 20 Menschen in das Gebäude und randalierten. Zuerst hatte der «Tagesspiegel» berichtet. Die Vermummten hätten Parolen «mit Bezug zum Nahost-Konflikt» gesprüht. Nach Angaben der FU-Pressestelle wurde neben Parolen auch das Hamas-Dreieck im und an das Gebäude gesprüht. Das FU-Präsidium befindet sich in der früheren Alliierten Komman­dantur. 

«Massiver Angriff»

FU-Präsident Günter Ziegler sprach von einem massiven Angriff auf die Freie Universität und erheblichem Sachschaden im gesamten Gebäude. Es habe körperliche Gewalt und verbale Bedrohungen gegen Menschen und massive Beschädigungen gegeben, darunter Parolen und Hamas-Dreiecke an historischen Fassaden.

«Es ist nicht der erste Palästina-Protest an dieser Universität, aber es ist eine massive Gewalttat von der Art, wie wir es eben bisher noch nicht gehabt haben», sagte Ziegler der dpa. «Die Freie Universität steht für Dialog.» Er habe keinerlei Verständnis für diese Art von Protest. «Es gibt Dialogangebote, aber eben nicht gegenüber Leuten, die uns einfach mit einer Gewalttat überziehen.» Die wichtigste Aufgabe der Universität sei es nun, sich um Mitarbeitende und Betroffene zu kümmern und für deren Schutz und Sicherheit zu sorgen.

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner sagte: «Die Stürmung der Freien Universität durch sogenannte propalästinensische Aktivisten zeigt einmal mehr, dass sie nicht an einem Dialog interessiert sind, sondern nur das kennen: Sachbeschädigung, Gewalt und Hass.» Er begrüße, dass einige der Straftäter umgehend festgenommen werden konnten und erwarte, dass diese konsequent zur Verantwortung gezogen werden.

Laut Pressestelle gab es mindestens eine verletzte Person, die Vermummten seien «äußerst brutal» gegenüber Gegenständen gewesen. Im Haus hätten sich zu dem Zeitpunkt etwa 30 bis 40 Mitarbeiter befunden. Auch die IT-Infrastruktur sei teilweise zerstört worden. Einzelne Telefone gingen nicht mehr, einige Mitarbeiter hätten Probleme mit dem Internet gehabt.


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