Vier Mitglieder einer bekannten arabischen Großfamilie sollen von einem Berliner Geschäftsmann Schutzgeld erpresst haben. Polizisten nahmen die Männer im Alter 20, 27, 28 und 53 Jahren am Morgen bei einer Razzia in Britz, Rudow und Steglitz fest. Bei den Durchsuchungen wurden Beweismittel wie Handys sichergestellt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.
Die polizeibekannten Clan-Mitglieder sollen den Geschäftsmann in der Zeit von Mitte Dezember 2024 bis Mitte März 2025 aufgefordert haben, «Schutzgeld» zu zahlen, um «unangenehme Überraschungen» zu vermeiden.
Als die Zahlungen nicht in der von ihnen gewünschten Höhe erfolgten, sollen sie konkrete Drohungen ausgesprochen haben: So sollen sie dem 41-Jährigen unter anderem damit gedroht haben, seine Wohnung, das Auto oder sein Geschäft in Brand zu setzen. Auch die Drohung, man wisse, wo sein Kind zur Kita gehe, sei geäußert worden, wie Staatsanwaltschaftssprecher Sebastian Büchner der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Geschäftsmann zahlt rund als 40.000 Euro
«Im Hinblick auf diese Drohungen hat der Mann innerhalb eines halben Jahres etwa 40.000 Euro an die vier Männer gezahlt», so Büchner. «Insofern haben wir heute Morgen auch Vermögensarreste dieser Höhe vollstreckt.» Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sprach von einem «deutlichen Zeichen gegen organisierte Kriminalität».
Drei Fahrzeuge des Geschäftsmannes sind in der Nacht vom 15. auf den 16. März tatsächlich in Flammen aufgegangen. Dabei entstand laut Staatsanwaltschaft ein Schaden von etwa 500.000 Euro. Ob die Brandstiftung auf das Konto der vier Verdächtigen geht, muss jedoch noch ermittelt werden, wie es hieß.
Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund allein aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.