Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) warnt seine Partei davor, Kanzler Olaf Scholz durch die andauernde Kandidatendebatte zu beschädigen. "Jede Debatte über einen amtierenden Bundeskanzler, den man nicht austauschen kann, schadet allen", sagte Schröder der "Süddeutschen Zeitung". Die Partei könne "doch nicht den eigenen Bundeskanzler demontieren".
Der Altkanzler attestierte Scholz, einen "ordentlichen Job zu machen", es sei für ihn mit der Ampelkoalition und drei Parteien noch schwerer gewesen als für ihn selbst zu Zeiten der rot-grünen Koalition von 1998 bis 2005. Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius mache seine Sache sehr gut und sei sicher geeignet für das Amt, aber man müsse die Konsequenzen der öffentlichen Kandidatendebatte bedenken: "Es werden beide dadurch beschädigt", sagte Schröder.
Bisher ist offen, ob die SPD Scholz für die Neuwahl des Bundestags am 23. Februar erneut als Kanzlerkandidaten nominieren wird, seit Tagen mehren sich die Stimmen nach einem Verzicht und für eine Kanzlerkandidatur von Pistorius.