Polizeieinsatz nach Pro-Palästina-Demonstration in Neukölln

Pro-Palästina-Demonstration in Berlin. Foto von Jörg Carstensen/dpa

Eine Pro-Palästina-Kundgebung in Berlin-Mitte ist am Samstagnachmittag weitgehend friedlich verlaufen, danach hat es am Abend allerdings einen Polizeieinsatz in Neukölln gegeben. Der Demonstrationszug lief mit letztlich etwa 400 Teilnehmern vom Roten Rathaus bis zur Leipziger Straße und endete dort, wie eine Polizeisprecherin sagte. Wegen verbotener Parolen gegen Israel stoppte die Polizei die Demonstranten zweimal. Etwa 30 Jugendliche hätten hinter einem Transparent volksverhetzende Parolen skandiert, hieß es. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen, die Polizei verhinderte jeweils ein Eingreifen anderer Demonstranten.

Am Abend postierte sich die Polizei in Neukölln rund um die Sonnenallee, wo sich Teilnehmer der beendeten Demonstration zusammenfanden, um eine größere Ansammlung zu verhindern. Mehrfach seien Feuerwerkskörper gezündet worden, Polizisten hätten durch Schieben und Drücken die Menschen zurückgedrängt, vereinzelt habe es auch Festnahmen wegen Widerstandes gegeben. Gegen 22.00 Uhr habe sich die Lage wieder beruhigt. 

An weiteren Demonstrationen zum Thema Iran und Moscheen nahmen mehrere hundert Menschen teil. Außerdem gab es eine Kundgebung am Brandenburger Tor zum Krieg Russlands gegen die Ukraine mit 450 Teilnehmern. Ein Mann verletzte sich in der Nähe mit einem Messer selbst am Bauch, er wollte aber niemanden anderes angreifen, wie die Polizei mitteilte.

Rund 700 Polizisten im Einsatz, 18 vorläufige Festnahmen

Es gab den Angaben zufolge 18 vorläufige Festnahmen. Ermittelt wird wegen Landfriedensbruchs, Angriffs auf Polizisten, Volksverhetzung und versuchter Gefangenenbefreiung. Rund 700 Polizisten waren im Einsatz. 

Am Freitagabend waren bei einer ähnlichen Demonstration palästinensischer Gruppen mit mehreren hundert Teilnehmern in Kreuzberg nach Angaben der Polizei vier Beamte verletzt worden. Demonstranten warfen mit Steinen und Flaschen nach ihnen, wie die Polizei mitteilte. 17 Menschen wurden zur Feststellung ihrer Identität vorläufig festgenommen und 21 Strafanzeigen erstattet. 

Die Demonstranten forderten einen Waffenstillstand im Nahen Osten. Dabei traten auch Sprecher und Musiker auf einer Bühne auf. Nach Angaben der Polizei riefen Demonstranten sowie ein Musiker volksverhetzende Sprüche. Vereinzelt wurde demnach Pyrotechnik gezündet. 


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