Zahlreiche Pflegekräfte haben bei der Film-Premiere von «Heldin» auf der Berlinale auf das Thema Pflegenotstand aufmerksam gemacht. Bei einer Protestaktion auf dem roten Teppich sprach die Aktivistin Franziska Böhler - Buchautorin und selbst Pflegekraft - davon, dass «wir sehenden Auges in eine Katastrophe rennen». Sie kritisierte, dass der Pflegenotstand im aktuellen Bundestagswahlkampf nicht thematisiert werde und keine Priorität habe - «und das ist ein Armutszeugnis».
Hauptdarstellerin Leonie Benesch (33) spielt in «Heldin» die Pflegekraft Floria. Mit dem Hashtag #wirsindfloria betonten die Pflegekräfte, wie sehr sie sich mit der Film-Figur Floria identifizieren.
«Ich glaube, das Thema geht uns alle an, weil wir sind alle potenzielle Patientinnen», sagte die Regisseurin Petra Volpe. Die Situation der Pflegekräfte sei ein globales Problem, betonte Volpe weiter. «Wir hoffen natürlich schon, dass wir mit diesem Film auch noch mal ein bisschen was aufmischen.»
Benesch fokussierte sich in der Vorbereitung auf ihre Rolle als Floria vor allem auf das Erlernen bestimmter Handgriffe. Dafür hatte sie eine medizinische Beraterin am Set an ihrer Seite. «Ich war dann ein bisschen überrascht davon, wie sehr ich auch emotional ausgelaugt war am Ende des Drehs», erzählte Benesch auf einer Pressekonferenz. Das habe sie unterschätzt, betonte sie.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit arbeiten in Deutschland derzeit knapp zwei Millionen Menschen in Pflegeberufen. Im Jahr 2024 blieben im Schnitt 32.000 Stellen für Pflegekräfte unbesetzt, teilte eine Sprecherin mit.