In Deutschland stehen derzeit rund 8.500 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan, die Mehrheit davon wartet auf eine Niere. Trotz einer positiven Einstellung der Bevölkerung zu einer Spende bleibt der Organmangel ein dringendes Problem, das durch lange Wartezeiten und die zunehmende Belastung des Gesundheitssystem verschärft wird. Warum kommt nur auf jede zehnte wartende Person tatsächlich ein Spenderorgan? Ein entscheidender Faktor könnte der Einsatz veralteter Methoden zur Beurteilung der Organqualität sein. Neue Studien zeigen jedoch, dass die Umstellung auf Technologien wie dem VivaScope 2500 diesen Prozess revolutionieren könnten. Die Digitalisierung der Transplantationspathologie verspricht nicht nur schnellere und präzisere Diagnosen, sondern auch eine Entlastung des Gesundheitssystems – ein bedeutender Schritt, um die Versorgung der Patienten zu verbessern und die Transplantationszahlen zu steigern.
Die Organtransplantation ist eine der größten Errungenschaften der modernen Medizin, doch in Deutschland wird sie durch drei zentrale Herausforderungen erheblich eingeschränkt: den Mangel an Spenderorganen, lange Wartezeiten und einen zunehmenden Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. Trotz einer breiten Bereitschaft zur Organspende in der Bevölkerung, verzögern veraltete und zeitintensive Methoden zur Beurteilung der Organqualität den gesamten Prozess. „Die traditionellen Verfahren sind oft zu langsam und erfordern hochspezialisiertes Personal, das zunehmend knapp wird“, erklärt Dr. Roberto Banchi, Anwendungsexperte beim Medizintechnik-Unternehmen VivaScope. Neue technologische Ansätze, wie die Ex-vivo-Konfokalmikroskopie (FCM), bieten jedoch Hoffnung auf eine deutliche Verbesserung dieser Situation. „Mit Technologien wie dem VivaScope 2500 können wir den Transplantationsprozess beschleunigen und gleichzeitig die Qualitätssicherung deutlich verbessern“, betont Dr. Banchi. Er sieht in der Digitalisierung der Transplantationspathologie einen entscheidenden Schritt, um den Organmangel zu bekämpfen und die Versorgung der Patienten zu optimieren. Der Experte erläutert nun, wie diese innovativen Technologien bereits heute in der Lage sind, die Transplantationsmedizin zu revolutionieren und warum ihre Einführung in den klinischen Alltag dringend notwendig ist.
Jeder Dritte bleibt ohne Spenderniere: Die alarmierende Realität der Transplantationsmedizin
Die Nierentransplantation ist die häufigste Organtransplantation in Deutschland, allerdings sind die Zahlen rückläufig: Im Jahr 2021 wurden 1.992 Nieren transplantiert. Im Vergleich dazu gab es 2013 noch 2.272 Nierentransplantationen. Obwohl jeder Mensch zwei Nieren hat, ist eine Spende nicht einfach – nur gesunde Menschen kommen dafür in Frage, und nicht jede entnommene Niere wird auch tatsächlich transplantiert. Die Hürden sind hoch: Lebendspenden sind meist nahen Verwandten vorbehalten, und postmortale Spenden benötigen entweder die Einwilligung des Spenders zu Lebzeiten oder die Zustimmung der Angehörigen. Zudem muss die Verträglichkeit zwischen Spender und Empfänger gewährleistet sein. Hier könnte bahnbrechende Technologie entscheidend helfen. „Das VivaScope 2500 ermöglicht eine schnelle und präzise Beurteilung von Spenderorganen direkt nach der Entnahme“, erklärt Dr. Banchi. Studien, wie die von Villareal et al. (2020), belegen dies fundiert. „Sie zeigen, dass unter dem Einsatz der VivaScope-Technik unnötige Re-Biopsien vermieden und die Organqualität besser gesichert werden. Das könnte künftig die Erfolgsrate von Transplantationen helfen zu erhöhen“, so der Spezialist „Die digitale Bildgebung und die minimale Probenvorbereitung reduzieren so fundamental den Gewebeverlust und könnten damit den gesamten Transplantationsprozess – lebensrettend – optimieren“, so Dr. Banchi weiter.
Deutsche warten bis zu 10 Jahren auf eine Organspende
In Deutschland warten Patienten oft acht bis zehn Jahre auf ein Organ wie die Niere, während die Wartezeit in Ländern wie Spanien oder Österreich deutlich kürzer ist. Laut Dr. Banchi liegt ein Grund dafür in der zeitaufwändigen Beurteilung von Spenderorganen. „Viele Krankenhäuser verfügen nicht über die notwendige Infrastruktur für eine rund um die Uhr verfügbare Gefrierschnittdiagnostik, was zu Verzögerungen und potenziell zu einer geringeren Anzahl verfügbarer Organe führt“, erklärt der Experte. Eine vielversprechende Lösung könnte die konfokale Fluoreszenzmikroskopie (FCM) bieten: Nach der Transplantation ist es oft notwendig, erneut eine Biopsie vom transplantierten Organ zu entnehmen, um mögliche Auffälligkeiten wie Abstoßungsreaktionen oder Infektionen frühzeitig zu erkennen. Traditionell wird dafür Gewebe entnommen, das aufwendig aufbereitet und histologisch untersucht werden muss, was viel Zeit in Anspruch nimmt. Hier setzt die VivaScope-Technologie an, die durch die Fluoreszenz-Konfokalmikroskopie (FCM) eine schnellere und weniger invasive Diagnosemethode bietet. „Im Gegensatz zur konventionellen Histologie, also der Beurteilung des Gewebes, ist die Probenvorbereitung so unkompliziert und kann innerhalb weniger Minuten durchgeführt werden. Die digitalen Scans sind sofort online bereit zur Begutachtung durch Pathologen, was eine schnellere Diagnose weltweit ermöglicht“, so Dr. Banchi. In einer Studie gibt es vielversprechende Ergebnisse bei der Beurteilung von Leberbiopsien und könnte besonders für die Empfängerbiopsien nach vorgenommenen Transplantationen relevant sein. „Die diagnostische Aussagekraft der FCM ist vergleichbar mit der Gefrierschnittmethode und liefert zuverlässige Informationen über Tumore und entzündliche Infiltrate – schneller und vernetzter“, betont der Anwendungsspezialist. Insgesamt könnte die VivaScope-Technologie also damit die Wartezeiten für Transplantationen verkürzen – ein bedeutender Schritt angesichts des Organmangels in Deutschland.
Alte Verfahren sind zeit-, kosten- und personalintensiv: Digital rettet Leben
Der Fachkräftemangel in der Medizin, besonders in der Transplantationspathologie, wird zunehmend zu einem kritischen Problem. Traditionelle Verfahren wie der Gefrierschnitt sind zeit- und kostenintensiv und erfordern hochspezialisiertes Personal, das immer knapper wird. Angesichts stagnierender Transplantationszahlen ist es dringend notwendig, neue Technologien einzuführen, die diese Prozesse erleichtern. Studien beweisen, dass der Einsatz fortschrittlichster Technologien wie dem VivaScope 2500 das Potential birgt, die Personallücke zu schließen. So auch die Untersuchung von Kinzler et al. (2023), die nahelegt, dass diese ex vivo Technologie den Transplantationsprozess effizienter gestalten kann. „Ein großer Vorteil ist, dass die Färbe- und Scanverfahren nach einem kurzen Training auch von nicht spezialisierten Mitarbeitern durchgeführt werden können, was den Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften reduziert und das Gesundheitssystem entlastet“, erläutert Dr. Banchi. Zudem erfasst VivaScope Bilder von frischem Gewebe und vermeidet typische Artefakte, die bei gefrorenem Gewebe auftreten. Dies führt zu einer zuverlässigeren Bewertung potenzieller Transplantate und bewahrt die Gewebeintegrität für nachfolgende Untersuchungen. Das ist besonders wichtig, wenn nur begrenztes Gewebematerial zur Verfügung steht. „Wenn diese Technologie zum Standard wird und aktuelle Verfahren unterstützt, können wir bereits jetzt viel mehr erfolgreiche Transplantationen durchführen“, betont Dr. Banchi. Die Möglichkeit der sofortigen Beurteilung vor Ort oder aus der Ferne verringert wesentlich zeit- und personalintensiven Transporte. Damit könnte nicht nur die Stagnation der Transplantationszahlen überwunden, sondern auch die Grundlage für ein internationales, digitales Pathologienetzwerk gestärkt werden – eine echte Chance, das Gesundheitssystem zu entlasten und die Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern.
Über VivaScope:
Die VivaScope GmbH ist ein innovatives Münchner Medizintechnik-Unternehmen und bietet eine neuartige Lösung für hochauflösende Bildgebung an, die in verschiedenen Bereichen der Medizin sowie der kosmetischen und pharmazeutischen Forschung Anwendung findet. Die auf konfokale Mikroskopie basierende Lösung ermöglicht eine zeiteffiziente Unterscheidung zwischen pathogenem und gesundem Gewebe in Echtzeit und vor Ort. Die Produkte von VivaScope werden für medizinische In Vivo und Ex Vivo Anwendungen eingesetzt. Die VivaScope Geräte kommen derzeit europaweit in 400 und weltweit in über 800 Klinken und Zentren in insgesamt 25 Ländern zum Einsatz, darunter Österreich, Deutschland, Italien, Spanien, Portugal, Großbritannien, Marokko und Chile sowie Australien.
Dr.Roberto Banchi Anwendungsspezialist VivaScope