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Berlin-Tourismus ohne Verdrängungseffekte per Haustausch mit HomeExchange


Berlin-Tourismus ohne Verdrängungseffekte per Haustausch mit HomeExchange
Quelle: iStock

Zu voll, zu laut, zu teuer: Viele Touristen-Hotspots in Europa beklagen den anhaltenden Übertourismus. In Berlin, dem beliebtesten Städtereiseziel Deutschlands, spült der Besucherstrom nötiges Geld in die Kassen – allerdings auch hier nicht ohne negative Nebeneffekte. Denn trotz der strengen Regulierung von Online-Plattformen wie Airbnb boomt die touristische Kurzzeitvermietung, die für fehlenden Wohnraum und hohe Mieten sorgt. „Eine mietpreisfreundliche und nachhaltige Reisealternative, die immer mehr Tourist:innen begeistert, bietet der Wohnungs- und Haustausch“, weiß Emmanuel Arnaud, CEO und Mitbegründer von HomeExchange, der weltweit größten Wohnungs- und Haustauschplattform. „Innerhalb des letzten Jahres hat sich die Zahl der Tauschaktionen in Berlin mehr als verdoppelt.“

 

2023 stand für die Hauptstadt ganz im Zeichen von Wachstum und Top-Rankings: Laut Umfragen gehört Berlin zu den beliebtesten Reisedestinationen der Welt, europaweit landet die Stadt nach London und Paris auf dem dritten Platz. Über 12 Millionen Gäste aus dem In- und Ausland und damit 16 Prozent mehr als im Vorjahr kamen letztes Jahr an die Spree – ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Metropole. Berlin zeigt sich touristenfreundlich, wie eine aktuelle repräsentative Umfrage unter Einheimischen zur Tourismusakzeptanz zeigt: Über 70 Prozent freuen sich über die generierten Steuereinnahmen, 60 Prozent sind stolz darauf, Gäste aus der ganzen Welt begrüßen zu dürfen.

 

Kurzzeitmietmarkt gerät aus den Fugen

Doch von den Besucherströmen profitiert auch die illegale Kurzzeitvermietung. Auf Kosten der Bewohner:innen, wie Wibke Werner, Geschäftsführerin des Berliner Mietervereins, ausführt: „Über Plattformen wie Airbnb und Booking wird der Tourismus angereizt, was zu Umsätzen in den Städten und Kommunen führt. Jedoch steht diese Touristifizierung konträr den Interessen der Mieter:innen entgegen, da die Kieze sich verändern und bezahlbarer Wohnraum verloren geht.“ Knapp ein Drittel der Berliner:innen stört sich daran, dass Ferienwohnungen an Tourist:innen vermietet werden. Ein Problem, das die EU und die Kommunen mit strengen Auflagen schon seit Jahren zu lösen versuchen, unter anderem durch eine neue EU-Verordnung aus dem Februar 2024, die Vermieter:innen zur Registrierung verpflichtet. Eine spürbare Veränderung auf dem Kurzzeitmietmarkt gebe es bisher nicht: „Eher nimmt die Anzahl möblierter Vermietungen zu, die oft mit einer Kurzzeitvermietung einhergehen“, so Werner vom Berliner Mieterverein. Laut Schätzungen soll es in ganz Berlin rund 30.000 illegale Ferienwohnungen geben.

 

Haustausch – oder: Wie geht nachhaltiger Tourismus?

Dabei geht es den meisten Berliner:innen nicht um die Abschaffung des Tourismus, sondern um die Frage, wie die Reisebranche nachhaltiger werden kann. Um gesellschaftliche Herausforderungen wie Wohnungsknappheit und steigende Mieten anzugehen, sieht Emmanuel Arnaud, CEO und Mitbegründer der Tauschplattform HomeExchange, nur einen Weg: „Wir müssen den Tourismus und unsere Art des Reisens grundsätzlich überdenken. Ein nachhaltiger und zugleich ökonomisch rentabler Tourismus beginnt damit, die Bedürfnisse der Einheimischen und die Gegebenheiten vor Ort wieder in den Vordergrund zu stellen.“

 

Auf HomeExchange können Reisende ihre Privatwohnungen über den Urlaubszeitraum hinweg miteinander tauschen, und das ganz ohne finanzielle Gegenleistung. Das Konzept überzeugt immer mehr Tourist:innen, laut HomeExchange ist die Zahl der Übernachtungen per Haustausch in Berlin gegenüber 2023 um 42 Prozent gewachsen. Einige der Vorteile: Leichte Zugänglichkeit, Wohnen in authentischen Unterkünften und in echten Nachbarschaften. Das bestätigt Robert aus Berlin, der den Haustausch vor drei Jahren für sich entdeckt hat und Reisenden aus der ganzen Welt seine Wohnung in Berlin-Mitte anbietet. Ihn selbst hat es so bereits nach Mexiko und Neuseeland verschlagen: „HomeExchange bietet eine persönlichere und kostengünstigere Art zu reisen. Es ermöglicht mir, wie ein Einheimischer zu leben. Das empfinde ich als bereichernder als die Übernachtung in einer typischen Ferienunterkunft. Außerdem bietet ein Tauschhaus oft mehr Platz und Annehmlichkeiten als ein Hotelzimmer oder ein Airbnb, was besonders toll ist, wenn man mit der Familie reist.“

 

Wibke Werner vom Berliner Mieterverein befürwortet den Gedanken, „weg vom Hotelbetrieb hin zu der mit einer Wohnung vergleichbaren Unterbringung bei entsprechendem Preisniveau“ zu kommen, damit auch die Gäste auf ihre Kosten kommen. Dennoch hat ein nachhaltiger Tourismus vor allem die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung im Blick, um „die Kieze als geschützte Räume“ zu erhalten. Denn die „Anonymisierung der Nachbarschaft“ sei ein ernstzunehmendes Problem, das aus der hohen Fluktuation von Reisenden in Wohngebieten resultiere.

 

Keine Verdrängung, mehr Gemeinschaft

Eine Problematik, die zumindest nicht durch den zeitlich begrenzten Haustausch befeuert sind. Denn 95 Prozent der Wohnungen und Häuser, die in Berlin von HomeExchange-Usern angeboten werden, sind Erstwohnsitze. Und damit nur verfügbar, solange die Mieter:innen selbst im Urlaub sind. „Im Gegensatz zur touristischen Untervermietung verursacht das Tauschkonzept keine Verdrängungseffekte, die zu einem Verlust an bezahlbarem Wohnraum führen“, betont HomeExchange CEO Arnaud. Wibke Werner sieht das ähnlich: „Der Haustausch für die Dauer der Urlaubszeit hat nach meiner Einschätzung wenig Auswirkung auf den Mietenanstieg.“ Demzufolge sieht sie auch keine Notwendigkeit, den Haustausch ähnlich wie kommerzielle Plattformen zu regulieren, wie es beispielsweise in Amsterdam bereits gemacht wird. „Da hier die Dauer der Nutzung absehbar ist und damit keine Gewinninteressen verbunden sind, wäre diese Form im Sinne eines kulturellen Austauschs und einer effizienten Wohnraumnutzung akzeptabel.“

 

Der persönliche Austausch in der Online-Community sowie am Urlaubsort ist es, den auch HomeExchange-Mitglied Robert so an dieser Reiseform schätzt. Bevor Mitglieder:innen ihre Privatwohnungen für einen Tausch abwickeln, lernen sie sich über die Plattform kennen. Sie holen sich Ratschläge für den Umgang mit den Nachbar:innen oder Tipps für gute Restaurants und Freizeitaktivitäten. Sogar während der Urlaubszeit bleiben viele miteinander verbunden. „Der Wohnungstausch fördert den Gemeinschaftssinn und die gegenseitige Unterstützung der Mitglieder:innen“, ist sich Haustauscher Robert sicher.





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