Nach einem Überfall auf einen Juwelierladen in Berlin-Wilmersdorf konnte die Polizei die beiden Räuber erst nach einer wilden Verfolgungsjagd mit zahlreichen Unfällen stellen. Die zwei mutmaßlichen Täter sind 30 und 38 Jahre alt und waren mit einem Carsharing-Auto unterwegs, das bei der Fahrt auf der Flucht teilweise zerstört wurde. Von neun Unfällen sprach die Polizei.
Inhaber und Kunde wurden in den Nebenraum gedrängt
Die beiden maskierten und bewaffneten Männer sollen das Geschäft in der Pariser Straße demnach am Mittwochabend gegen 18.00 Uhr betreten haben, wie die Polizei mitteilte. Nach Zeugenangaben drängten sie den 62-jährigen Inhaber und einen 53-jährigen Kunden in einen Nebenraum und stahlen Schmuck aus dem Tresor. Mit der Beute flüchteten mit dem Carsharing-Fahrzeug.
Die alarmierte Polizei entdeckten kurz darauf den Fluchtwagen im Straßenverkehr und folgte ihm. Ohne Licht sei dann das Auto der Verdächtigen über die Stadtautobahn bis zum Tempelhofer Damm und weiter durch Kreuzberg gerast. Teilweise sei der Fahrer in den Gegenverkehr und über Gehwege gefahren, so die Polizei.
Fluchtwagen kollidierte mit Autos und E-Scootern
In Mitte stieß er mit einem Poller zusammen und rammte ein anderes Auto. Ein Polizist musste sich mit einem Sprung zur Seite retten. Danach streifte das Fluchtauto den Polizeiwagen, ein anderes Auto und auf dem Gehweg der Rungestraße einen Briefkasten, eine Hauswand und mehrere E-Scooter.
Schließlich kollidierte der Fluchtwagen mit einem weiteren Polizeiauto, das eine Straße blockierte. Die beiden Verdächtigen wurden leicht verletzt. Die Beute fanden Polizisten bei dem 30-jährigen Beifahrer.
GdP: Mietwagen werden immer wieder für schwere Taten genutzt
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) teilte mit: «Man sollte als kriminelle Bande bei aller verlockender Aussicht auf schnelle große Beute die Rechnung niemals ohne die Polizei Berlin machen.» Immer wieder würden Mietwagen in den vergangenen Jahren für solche schweren Taten benutzt. «Damit müssen sich die einzelnen Firmen irgendwann auch mal auseinandersetzen.»