Mutmaßlicher Anschlagsplan in Potsdam - Möglicher Sprengsatz entfernt

Foto von Michael Bahlo/dpa

Nach einem möglichen Sprengstofffund bei einer Wohnungsdurchsuchung in Potsdam hat die Polizei den verdächtigen Gegenstand abtransportiert. Er werde nun woanders entschärft, erklärte eine Sprecherin der Polizei. Zuvor waren Anwohner des Mehrfamilienhauses und angrenzender Gebäude evakuiert worden. 

Der Einsatz stehe im Zusammenhang mit der Festnahme eines 18-Jährigen vom Freitag wegen eines mutmaßlichen Anschlagsplans, sagte eine Polizeisprecherin. Die Generalstaatsanwaltschaft führt die Ermittlungen in dem Verfahren.

Anwohner evakuiert

Anwohner beschrieben, wie sie am Morgen von der Polizei gebeten wurden, ihre Wohnungen für etwa eine halbe Stunde zu verlassen. Der Grund wurde ihnen nicht genannt, wie mehrere der Anwohner berichteten. Am späten Vormittag konnten sie zurück in ihre Wohnungen. Die Polizeikräfte rückten nach und nach ab.

Keine konkreten Angaben zum möglichen Sprengstofffund

Die Einsatzkräfte hatten nach Polizeiangaben einen sprengstoffähnlichen Gegenstand bei der Durchsuchung der Wohnung gefunden. Um was für einen Gegenstand es sich genau handelte, wollte die Sprecherin nicht sagen. Der mögliche Sprengstofffund sollte aber unschädlich gemacht werden. Dafür rückten Kräfte mit Spezialgeräten an.

18-jähriger Verdächtiger soll in Potsdam wohnen

Die Polizei hatte am Freitag einen 18 Jahre alten Verdächtigen am Hauptstadtflughafen BER festgenommen. Er kam in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Behörden soll der 18-Jährige einen politisch motivierten Anschlag in Berlin geplant haben. Ziel sollte die israelische Botschaft sein, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. 

Er steht nach dpa-Informationen auch im Verdacht, sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anschließen zu wollen. Demnach wollte er vom BER aus Deutschland verlassen, um sich dem IS anzuschließen. Der 18-Jährige soll nach dpa-Informationen in Potsdam leben und Tschetschene sein. Ob es sich um die Wohnung des Verdächtigen handelt, die nun in Potsdam durchsucht wurde, blieb unklar.

Nach Angaben der Nachbarn leben in dem Haus, in der sich die durchsuchte Wohnung befindet, relativ viele junge Menschen. Bisher sei es jedoch dort immer verhältnismäßig ruhig geblieben. Die Wohnung befindet sich in einem Neubauquartier im Süden Potsdams.