Die Bundesregierung wertet das vor einem Jahr beschlossene Fachkräfteeinwanderungsgesetz als Erfolg. Im ersten Jahr seien nach vorläufigen Zahlen rund 200.000 Visa zu Erwerbszwecken erteilt worden, teilten das Auswärtige Amt sowie das Bundesinnen- und das Bundesarbeitsministerium am Sonntag mit. Im Vergleich zum Vorjahr (177.578) sei dies ein Anstieg um über zehn Prozent.
Besonders erfreulich sei das "große Interesse" von Menschen, die in Deutschland studieren, eine Berufsausbildung machen oder ihren ausländischen Abschluss anerkennen lassen wollen.
Die Visazahlen seien in diesem Bereich um über 20 Prozent bei Studenten aus Drittstaaten, um zwei Drittel bei Auszubildenden und um knapp 50 Prozent bei Maßnahmen zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen gestiegen, so die Ministerien.
Die deutsche Wirtschaft braucht nach Einschätzung der Bundesregierung weiterhin gut qualifiziertes Personal, um die demografische Entwicklung am Arbeitsmarkt ausgleichen zu können. Die Zahl der offenen Stellen lag demnach im zweiten Quartal 2024 bei rund 1,34 Millionen. Zusätzlich zum inländischen Potenzial sei Deutschland weiterhin auf qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland angewiesen, hieß es.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist in den vergangenen fünf Jahren insgesamt um 1,6 Millionen angestiegen (Dezember 2023 gegenüber Dezember 2018). Dabei ist der Anstieg zu 89 Prozent auf Ausländer (+1,45 Millionen) zurückzuführen. Davon geht über die Hälfte des Anstiegs auf Drittstaatsangehörige zurück (995.000 von 1,45 Millionen).