Mehr Polizei auf Berliner Weihnachtsmärkten

Foto von Hendrik Schmidt/dpa

Die Polizei erhöht ihre Präsenz auf den Berliner Weihnachtsmärkten nach der tödlichen Attacke auf den Magdeburger Markt. Das teilte Berlins Innensenatorin Iris Spranger mit. Polizei und Feuerwehr hätten den Magdeburger Kolleginnen und Kollegen zudem umgehend ihre Unterstützung angeboten. Die Sicherheitsbehörden stünden im engen Austausch miteinander, um über das weitere Vorgehen zu beraten. 

«Ich bin zutiefst erschüttert über den schrecklichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg», sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. «Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt jetzt in dieser schweren Zeit den Opfern und ihren Angehörigen.»

Laut Spranger kam der Rettungshubschrauber Christoph 100 am Standort Helios-Klinikum Berlin-Buch in der Nacht zum Einsatz und unterstützte die Magdeburger Rettungskräfte. Die Berliner Feuerwehr habe auch Hilfe bei der Einsatznachsorge und der psychosozialen Notfallversorgung angeboten. «Ich bin in Gedanken auch bei den vielen Verletzten, den Ersthelfenden und den Einsatzkräften vor Ort», so die Senatorin. 

50-Jähriger nach Attacke festgenommen

Bei der Tat kamen ein Erwachsener und ein Kleinkind ums Leben. Nach Angaben der Polizei gab es über 60 Verletzte, darunter mehrere Schwerstverletzte. Nach Worten von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) können weitere Tote nicht ausgeschlossen werden. 

Ein 50 Jahre alter Arzt aus Bernburg wurde als Tatverdächtiger festgenommen. Der Mann aus Saudi-Arabien ist nach bisherigen Erkenntnissen ein Einzeltäter und war den Behörden bisher nicht als Islamist bekannt, wie es hieß.

Die Attacke in Sachsen-Anhalt erfolgte fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem islamistischen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin. Am 19. Dezember 2016 war ein Terrorist am Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche mit einem Lastwagen in die Menschenmenge gefahren. Durch die Tat starben insgesamt 13 Menschen, einer von ihnen Jahre später an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt, manche von ihnen schwer. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.


Werbung
Werbung