Die Ökonomin Ulrike Malmendier fordert in Reaktion auf die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten höhere Verteidigungsausgaben in Deutschland.
"Jetzt würde ich sagen, dass wir ein Vier-Prozent-Ziel benötigen", sagte Malmendier dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe). Bislang orientiert sich Deutschland an der Nato-Vorgabe, Verteidigungsausgaben in Höhe von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung zur Verfügung zu stellen. Malmendier sagte, sie halte es für "sehr wahrscheinlich", dass Trump die finanzielle Unterstützung für die Ukraine stoppe.
Unter anderem Deutschland müsse einspringen: "Deshalb müssen wir uns jetzt vorbereiten."
Im neuen Jahresgutachten des Sachverständigenrats, welches die Weisen am Mittwoch vorgestellt haben, ist noch von der Notwendigkeit von zwei Prozent die Rede. Hintergrund ist laut Malmendier, dass das Gutachten vor der Wahl von Trump fertiggestellt worden sei.
Wichtig ist laut der Ökonomin von der US-Universität Berkeley zudem, die Quote gesetzlich festzuschreiben. "Es braucht Regeln, um sicherzustellen, dass der Staat langfristig orientierte Investitionen und Ausgaben nicht vernachlässigt", sagte Malmendier.