Die Städte und Gemeinden in Niedersachsen müssen nach einer Schätzung der Landesregierung in den kommenden sechs Monaten etwa 7.300 Flüchtlinge aufnehmen.
Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Angaben des Innenministeriums in Hannover. Dabei geht die Regierung von insgesamt weiter rückläufigen Zahlen von Asylbewerbern aus, die Deutschland und damit auch Niedersachsen erreichen.
Ein Sprecher teilte mit: "Bereits im vergangenen Jahr waren mit 18.679 Personen rund 35 Prozent deutlich weniger Menschen nach Niedersachsen gekommen als im Jahr 2023 (29.003). Diese Entwicklung setzt sich bislang auch in diesem Jahr fort."
In den ersten drei Monaten habe Niedersachsen 2.953 Flüchtlinge aufgenommen, im Vorjahreszeitraum waren es noch 4.371.
Zum April hin hätte das Ministerium eigentlich eine neue Verteil-Prognose für das nächste halbe Jahr erstellen und an die Kommunen verschicken müssen. Laut Ministerium sei die Zahl der Flüchtlinge aber derart rückläufig, dass das Verteilkontingent aus dem Oktober schlicht fortgeschrieben werde. Seinerzeit war die Landesregierung davon ausgegangen, dass bis zum April insgesamt 11.000 Menschen untergebracht und versorgt werden müssen. Es kamen dann aber deutlich weniger Menschen.
Innenministerin Daniela Behrens (SPD) führte die Entwicklung auf Maßnahmen wie dichtere Grenzkontrollen zurück, die weiterhin gelten: "Die deutlich sinkenden Zugangszahlen zeigen, dass die Maßnahmen, die insbesondere der Bund in den Jahren zuvor und in den vergangenen Monaten ergriffen hat, Wirkung zeigen", sagte die SPD-Politikerin. Weil die Unterbringungssituation in Städten und Gemeinden aber weiter angespannt bleibe, werde das Land die Unterbringungsplätze in seinen Erstaufnahmeeinrichtungen fortsetzen.