SPD-Chef Lars Klingbeil hat sich selbstkritisch zur Entscheidung über die Kanzlerkandidatur geäußert. "Uns allen ist klar, dass die vergangene Woche nicht gut gelaufen ist", sagte Klingbeil dem "Spiegel". In der SPD gibt es Unmut darüber, dass Klingbeil und Co-Chefin Saskia Esken die Debatte über die Kandidatur von Olaf Scholz so lange laufen ließen.
"Ich bin wahrscheinlich mein härtester Kritiker", sagte Klingbeil weiter.
"Bei aller Kritik ist jetzt aber wichtig, dass wir personelle Klarheit haben." Der Sozialdemokrat verteidigte seinen Führungsstil: "Ich brülle nicht herum oder drücke Sachen von oben durch." Dieser "ausgeglichene Weg" habe die SPD zuletzt stark gemacht.
"Brücken zu bauen, sei eine Stärke", sagte Klingbeil. "Ich halte Breitbeinigkeit im Gegenteil für ein Zeichen von Schwäche. Wer schreit, hat nicht automatisch recht."