Der Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter (CDU) hat die bisherigen Defizite im Bereich der Drohnen bei der Bundeswehr als "gravierend" bezeichnet. Der Truppe fehle es "an Fähigkeiten zur Drohnenabwehr, elektronischer Kampfführung und bewaffneten Drohnen", sagte der Bundestagsabgeordnete und Oberst a.D. dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Samstagausgaben).
"Wir brauchen künftig in der Bundeswehr bewaffnete Drohnen und Drohnenabwehr in jedem Verband und in jedem Bereich der Streitkräfte. Drohnen sind ein maßgeblicher Teil der technologischen Revolution der Kriegsführung", sagte er.
Das Verteidigungsministerium hatte in der vergangenen Woche zwei Verträge zur Beschaffung von Kamikaze-Drohnen (in Fachkreisen: "Loitering Munition") unterzeichnet, die von der Bundeswehr erprobt werden sollen.
Bislang verfügt die Truppe über keine einsatzbereiten bewaffneten Drohnen.
"Künftig wird keine moderne Armee ohne eigene Drohnenfähigkeiten und eigene Drohnenentwicklung auskommen", so Kiesewetter. "Entscheidend ist, dass es nicht nur darum geht, Drohnen zu haben - sondern komplette Entwicklungsstränge. Denn die Entwicklung und Gegenabwehr ist so rasant, dass Drohnen, die man heute kauft, übermorgen schon nutzlos sein können."
Im Drohnen-Bereich solle Deutschland von der Ukraine lernen, die die einzige europäische Armee mit entsprechenden Fähigkeiten habe. "Umso wertvoller ist es, die Ukraine in die Nato zu integrieren", sagte der CDU-Politiker. "Die Defizite bei Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeiten sind eine Sicherheitsbedrohung."