Kevin-Prince Boateng macht sich große Sorgen um seinen Herzensverein Hertha BSC. «Es ist einfach schwer, es ist auch schwer, Positives zu finden. Da muss man ehrlich sein. Natürlich soll man jetzt nicht draufhauen. Ich liebe den Verein, ich bin da groß geworden. Man darf nicht draufhauen, aber man hat den Umschwung, man hat den neuen Trainer gebracht und dann sieht man so ein Spiel, das ist einfach traurig», sagte der frühere Profi des Berliner Fußball-Zweitligisten am Rande des ersten Spieltags der Baller League.
Das 0:4 der Hertha am Sonntag bei der SV Elversberg habe er sich nicht komplett anschauen können. «Da ist es schwer, Worte zu finden. Ich habe 20 Minuten in der ersten Halbzeit gesehen und dann machst du auch schon aus, weil du weißt, wie das Spiel ausgehen wird», erzählte der 37-Jährige.
Hertha muss «Schalter umlegen»
Um im Abstiegskampf bestehen zu können, müsse die Hertha bei nur noch vier Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang neue Tugenden annehmen. «Irgendwann musst du den Schalter umlegen und wenn sie es jetzt nicht machen, sie sind mitten im Abstiegskampf, dann geht das ganz schnell. Die, die da unten stehen, die sind es gewohnt, den Abstiegskampf. Und Hertha ist es nicht gewohnt. Deswegen müssen sie den Hebel umdrehen und wissen, dass Schönspielen vorbei ist. Hertha muss jetzt wissen, es geht nur noch über den Kampf», sagte Boateng.
Der einstige Profi erinnerte an den glücklich verlaufenen Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga 2022 unter Trainer Felix Magath, er selbst agierte damals als eine Art Spielertrainer.
Boateng kennt ein paar Kniffe
«Ich hätte schon meine Tricks, dass ich wüsste, wie man die Mannschaft angeht, wie man Spieler angeht. Der Zusammenhalt ist sehr wichtig. Gerade in Phasen, in denen wir nicht abgestiegen sind, war das der Zusammenhalt der Spieler, der das gemacht hat», sagte Boateng.
Ohnehin komme es jetzt auf die Mentalität an. «Wie viel laufe ich wirklich für meine Mitspieler, wie viel laufe ich für die Flagge, die ich auf der Brust trage und darum geht es. Du musst herausfinden, wer ist mein Mann und wer läuft für mich in den Tod, das ist nicht immer einfach», sagte Boateng.