Kabinett beschließt Gleichstellungsbericht - Klimafragen im Fokus

Kabinett beschließt Gleichstellungsbericht - Klimafragen im Fokus
Frauen, Arme und anderweitig strukturell benachteiligte Menschen sind in besonderem Maße vom Klimawandel betroffen. Zu diesem Fazit kommt der vierte Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, der die geschlechtsbezogenen Auswirkungen der "sozial-ökologischen" Wende untersuchte und am Mittwoch vom Kabinett verabschiedet wurde. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) forderte als Reaktion auf den Bericht, Gleichstellungs- und Klimapolitik zukünftig zusammen zu denken. "Geschlechtergerechtigkeit muss in die Maßnahmen des sozial-ökologischen Wandels integriert werden. Nur mit einer starken Gleichstellungspolitik können wir eine gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft gestalten", so die Ministerin. "Die sozial-ökologische Transformation ist eine völlig neue Herausforderung für die Politik: Sie geschieht nicht einfach, sondern muss aktiv vorangetrieben werden", sagte Silke Bothfeld, Vorsitzende der Sachverständigenkommission.
Die Politik habe bei der Klimapolitik die Pflicht, geschlechtergerecht zu handeln. "In unserem Gutachten zeigen wir für viele Handlungsfelder - etwa Wohnen, Ernährung, Arbeit - Ansätze für eine geschlechtergerechte Ausgestaltung der sozial-ökologischen Transformation." Das Gutachten zum vierten Gleichstellungsbericht gibt unter anderem Empfehlungen für die Wohn- und Verkehrspolitik ab. So solle die Politik beispielsweise Familien in verschiedenen Lebensphasen besser bei dem Umzug in bedarfsgerechte Wohnungen unterstützen, damit Eltern, deren Kinder nicht mehr zu Hause wohnen, nicht in zu großen Wohnungen bleiben müssten, um neue, teurere Mietverträge zu vermeiden. Für die Verkehrsplanung wird empfohlen, Erhebungsinstrumente besser für die Erfassung von Geschlechter- und anderer sozialer Differenzen anzupassen.