Das Jüdische Filmfestival Berlin Brandenburg (JFBB) will sich in diesem Jahr in einer Filmreihe dem Antisemitismus widmen. Im Fokus stehen Systemwandel, Erinnerungen und Antisemitismus von der DDR über die ehemalige Sowjetunion bis in die heutige Ukraine, wie die Veranstalter mitteilten. Das Festival läuft vom 6. bis 11. Mai.
57 Filme aus rund 20 Ländern sollen die jüdische Kultur, Geschichte und Gegenwart in all ihren Facetten beleuchten. Das Programm sei «mitreißend, musikalisch, witzig, nachdenklich, spannend und tiefgründig zugleich», hieß es.
Widerstand und Queerness
Die Reihe «Antisemitismus im Postsozialismus» setzt sich den Veranstaltern zufolge mit jüdischen Erfahrungen in den postsozialistischen Gesellschaften und im postsowjetischen Raum auseinander. Der Film «The Community» (Alex Osmolovsky, Israel/Ukraine 2025) zeigt den Druck auf jüdische Gemeinden in der Ukraine seit dem russischen Angriffskrieg. Im Film «Swimmingpool am Golan» (Esther Zimmering, Deutschland 2018) geht es um die Ostberliner Jüdin, die nach der Wende erstmals ihre israelischen Verwandten trifft.
Der polnische Spielfilm «Secret - Das Geheimnis» (Przemysław Wojcieszek, Polen 2012) handelt von einer queeren jüdischen Familie in ländlicher Umgebung. Verdrängte Vergangenheit trifft auf Generationenkonflikte. Ein seltenes filmisches Zeugnis erwartet Zuschauerinnen und Zuschauer im DDR-Film «Unsere Kinder» (Roland Steiner, DDR 1989): Es geht um rechtsextreme Jugendkulturen und Hooligans vor dem Fall der Berliner Mauer.
Spielorte in Berlin, Potsdam und anderen Städten
Die Filme laufen in elf Spielstätten in Berlin, Potsdam, Eberswalde, Oranienburg und Frankfurt (Oder). Das Filmprogramm wird von Diskussionsrunden begleitet. Tickets kosten zehn Euro (ermäßigt acht Euro) und können online gekauft werden. Vergangenes Jahr feierte das Jüdische Filmfestival 30. Geburtstag. Mehr als 6.000 Gäste kamen - laut den Veranstaltern ein Rekord.