Neurodermitis, auch als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis bezeichnet, ist eine chronische oder auch in Schüben immer wiederkehrende, entzündliche, nicht ansteckende Hautstörung. Die neurodermitische Haut ist trocken, gerötet und sehr empfindlich. Beim Kratzen bilden sich weiße Streifen auf der Haut.
Bei einer Neurodermitis ist die schützende Hautbarriere als Außenhülle des Körpers in ihrer Funktion beeinträchtigt. Die gestörte Barrierefunktion äußert sich in einem erhöhten Feuchtigkeitsverlust durch die Haut und einer geschwächten Immunabwehr gegen hautschädigende Mikroorganismen von außen wie Viren, Bakterien oder Pilze. Neurodermitische Haut ist durch trockene, schuppende, gerötete Stellen mit starkem Juckreiz gekennzeichnet.
In der akuten Phase können vermehrt nässende Ekzeme auftreten. Besonders betroffene Körperstellen sind in der Regel die Armbeugen, Kniekehlen, Hände, Gesicht und Halsbereich. Die Haut reagiert überempfindlich auf ansonsten harmlose mechanische, physikalische und chemische Reize von außen, ebenso auf psychischen Stress. Eine Neurodermitis mit ihren optischen Hautveränderungen ist sehr belastend für die Betroffenen. Der starke Juckreiz kann vor allem nachts unerträglich quälend sein. Er kann zu chronischem Schlafmangel, Übermüdungserscheinungen und Gereiztheit führen.
Neurodermitis bei Kindern
Neurodermitis ist besonders bei Kindern weit verbreitet. Schätzungsweise 15 - 20% aller Kinder in den westlichen Ländern leiden mittlerweile unter dem sogenannten atopischen Ekzem, wobei sich die Zahl der Neuerkrankungen in den letzten 10 Jahren verdoppelt hat. Während der Pubertät bildet sich eine Neurodermitis häufig zurück, so dass nur noch ca. 3% aller Erwachsenen davon betroffen sind. Wenn Kinder sich häufig kratzen, die Haut trocken und rau ist, können dies Anzeichen für Neurodermitis sein.
Mögliche Ursachen und Auslöser
Neurodermitis scheint zumindest teilweise genetisch bedingt zu sein. Statistische Untersuchungen zeigen, dass bei ca. 70% der Erkrankten zumindest ein Elternteil ebenfalls Neurodermitis hatte. Die genauen Ursachen sind vielschichtig und bis heute nicht vollständig bekannt. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Zusätzlich können einer Neurodermitis psychische Faktoren wie eine überfürsorgliche Behandlung des Kindes, ein Nicht-Loslassen-Können der Eltern, psychischer Stress, Allergien, Umweltbelastungen, ein geschwächtes Immunsystem oder chemisch-synthetische Fremdstoffe als mögliche Ursachen und Auslösefaktoren zugrunde liegen.
Warum eine intakte Hautbarriere so wichtig ist
Die äußerste Hautschicht bildet eine schützende Barriere zwischen unserem Körper und der Außenwelt. Diese sogenannte Hautbarriere hat wichtige Aufgaben: Sie schützt unsere Haut vor Feuchtigkeitsverlust. Sie stärkt die Abwehr schädlicher UV-Strahlung. Sie wehrt hautschädigende Mikroorganismen von außen wie Viren, Bakterien oder Pilze ab.
Als Folge einer gestörten Hautbarriere bei Neurodermitis verändert sich auch die normale Zusammensetzung der natürlichen Hautflora aus Bakterien, Viren und Pilzen. So können unerwünschte Mikroorganismen von außen eindringen und das hauteigene Immunsystem schwächen. Durch Aufkratzen der nässenden Stellen kommt es zu Schorfbildungen, die sich zusätzlich infizieren können. Daher ist es wichtig, juckende Hautstellen möglichst nicht aufzukratzen – auch wenn der Juckreiz fast unerträglich sein kann.
Therapien bei Neurodermitis
Hautärztlich verschriebene Medikamente wie Antihistaminika und Glukokortikoide aus der Gruppe der Steroidhormone lindern den Juckreiz. Von einer längeren Anwendung sollte allerdings abgeraten werden, da Kortison-Präparate zwar den akuten Juckreiz und die Entzündungsreaktion unterdrücken. Sie können allerdings unangenehme Nebenwirkungen wie die sogenannte „Papierhaut“ im Langzeitgebrauch hervorrufen und das empfindliche hormonelle Gleichgewicht des Körpers stören.
Als neuere Therapie-Option gibt es seit Ende 2017 den Antikörper-Wirkstoff Dupilumab, der als erstes Biologikum für die Behandlung von Neurodermitis zugelassen wurde. Außer den relativ häufigen Nebenwirkungen wie Bindehautentzündung (11% Konjunktivitis) oder erhöhten weißen Blutkörperchen (1% Eosinophilie) sind die extrem hohen jährlichen Therapie-Kosten von ca. 20 000 EUR pro Jahr zu bedenken.
Hautpflege-Tipps bei neurodermitischer Haut
Damit du nicht unbedingt und ausschließlich auf hautärztlich verordnete Medikamente angewiesen bist, empfehlen wir dir, bei der Pflege deiner Neurodermitis-Haut selbst die Initiative zu ergreifen. Hier haben wir die aus unserer Sicht wichtigsten Hautpflege-Tipps für dich zusammengestellt:
- Entscheide dich für emulgatorfreie Hautpflege
Das A und O bei Neurodermitis ist eine Hautpflege ohne Emulgatoren. Emulgatoren haben nämlich den unangenehmen Begleiteffekt, hauteigene Lipide (Fette) aus der Schutzbarriere herauszulösen und auszuwaschen. In der Folge verliert die Haut zunehmend ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern. Sie trocknet mehr und mehr aus, neigt zu vorzeitiger Faltenbildung und vermehrten Unreinheiten. Demgegenüber baut eine konsequent emulgatorfreie Pflege die schützende Barriereschicht der Haut wieder auf. - Vermeide Zusatzstoffe in deiner Kosmetik
Vermeide unnötige Zusätze in deiner Kosmetik wie Duftstoffe, Alkohol, Konservierungs- und Farbstoffe. Auch ätherische Öle können neurodermitische Haut unnötig reizen und sollten nicht in deiner Gesichtspflege enthalten sein. - Keine Peelings
Ein No-Go bei neurodermitischer Haut sind Peelings. Raue Peelingkörper, aber auch granulatfreie Fruchtsäure-Peelings schwächen die ohnehin gestörte Hautbarriere bei Neurodermitis noch weiter. Sie verstärken Rötungen, Juckreiz und Trockenheit. Peelings machen die Haut zudem anfälliger für Unreinheiten. - Achte auf eine milde Gesichtsreinigung ohne Tenside
Nutze eine tensidfreie Gesichtsreinigung, idealerweise mit Beta-Glucan. Dieser Naturwirkstoff aus der Keimschicht von Hafergetreide stärkt die Hautbarriere nachhaltig. Er spendet Feuchtigkeit und wirkt entzündungshemmend. Alternativ bei extrem trockener Haut und als Makeup-Entferner empfiehlt sich auch ein reichhaltig rückfettendes Bio Reinigungsöl mit kaltgepressten Bio Pflanzenölen. - Lauwarm Duschen anstelle von ausgiebigem Baden
Heißes Baden trocknet die Haut aus. Dusche lieber mit lauwarmem Wasser und nicht zu lange. Entscheide dich für ein wirklich mildes Bio Haarshampoo und ein rückfettendes Bio Body Wash ohne hautreizende Sulfate. Shampoos und Duschgele mit aggressiven Tensiden erkennst du an ihrem üppigen, großporigen Schaum, der die Haut austrocknet. Ein wirklich mildes Bio Shampoo oder Duschgel mit waschaktiven Aminosäuren schäumt wenig. Es zeichnet sich durch einen kleinporigen, feinen Mikroschaum aus. - Empfehlenswerte natürliche Wirkstoffe
Gleiche die fehlenden Fette deiner geschwächten Hautbarriere durch hautanaloge kaltgepresste Pflanzenöle mit ungesättigten Fettsäuren aus. Traubenkernöl, Schwarzkümmelöl oder Arganöl sind reich an Linolsäure, das ein wichtiger Bestandteil der Hautbarriere ist. Besonders empfehlenswert bei Neurodermitis-Haut sind auch kaltgepresstes Jojobaöl oder Sheabutter mit natürlichem Vitamin E, das für seine heilungsfördernden und zellerneuernden Eigenschaften bekannt ist. Der quälende Juckreiz atopischer Haut lässt sich mit feuchtigkeitsspendendem Aloe Vera Gel und tiefenwirksamer Hyaluronssäure lindern. - Ausgewogene Ernährung & Darmgesundheit
Achte auf eine ausgewogene, basenüberschüssige Ernährung mit viel vitaminreichem Obst und Gemüse. Vorsicht bei Milchprodukten und Zucker! Falls möglich, solltest du nach Alternativen suchen, insbesondere bei Unverträglichkeiten oder Allergien oder wenn dein Verdauungssystem aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die Darmgesundheit ist essentiell wichtig für dein Immunsystem und auch für eine gesunde Haut.
Die emulgatorfreie myrto Naturkosmetik fördert den Aufbau einer gesunden Hautbarriere. Sie verbessert damit die Feuchtigkeitsbindung deiner Haut, wirkt Entzündungen entgegen und stärkt den Immunschutz der Hautzellen. Bei Neurodermitis empfehlen wir insbesondere die Bio Jojoba Gesichtspflege-Serie.
Über myrto Naturkosmetik
myrto Naturkosmetik (Institut für Naturkosmetik Prof. Kruck) ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen für nachhaltige Premium Naturkosmetik. Wir entwickeln und fertigen seit 2013 innovative Bio Produkte in eigener Manufaktur in Bergisch Gladbach. Unsere Gesichts-, Körper- und Haarpflege ist pflanzlich, vegan, tierversuchsfrei und ohne unnötige Zusätze wie Alkohol, Duftstoffe, Konservierungsstoffe oder hautschwächende Emulgatoren. Die myrto Naturkosmetik stärkt die natürliche Hautbarriere und enthält ausschließlich hochwertige Naturwirkstoffe. Die Gesichtspflege ist zu 100 % frei von Duftstoffen. Alle myrto Produkte wurden von Codecheck geprüft und wurden mit „100% Grüner Ring“ bewertet.
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Institut für Naturkosmetik Prof. Kruck GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach