Hochschulrektoren drängen auf Bürokratieabbau und Sanierungen

Hochschulrektoren drängen auf Bürokratieabbau und Sanierungen
Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Walter Rosenthal, dringt kurz vor der Wahl auf einen Abbau von Bürokratie für Universitäten sowie auf Sanierungen. "Hochschulen sind durch einige komplexe wie kleinteilige Verwaltungsbestimmungen und Dokumentationspflichten massiv belastet", sagte Rosenthal den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Donnerstagausgaben). "Eine große deutsche Universität zum Beispiel muss jährlich 130 unterschiedlichste Berichte an verschiedene Behörden und Ministerien auf Bundes- und Landesebene liefern, was enorme Ressourcen bindet." Des Weiteren dringt Rosenthal auf eine stärkere finanzielle Unterstützung der Hochschulen durch den Bund. "Seit der Föderalismusreform 2006 tragen die Länder die Kosten dafür allein - oder eben nicht, weil zu wenig geschieht", sagte er. "Der Sanierungsstau wird auf 74 bis 140 Milliarden Euro geschätzt. Lehr-, Forschungs- und Verwaltungsgebäude sind teils geschlossen, weil Deckenverkleidungen herabstürzen oder andere Gefahren bestehen. Der Bund kann und muss hier gezielt helfen", so Rosenthal. Der HRK-Präsident will zudem eine Reform der Forschungsförderung und fordert eine Bündelung der Kompetenzen in einem Ministerium.
"Derzeit verteilen verschiedene Bundesministerien die Mittel für Wissenschaft und Innovation, was zu großen Ineffizienzen führt", sagte er. "Wir brauchen eine abgestimmte, strategische Steuerung - denn Wissenschaft und Innovation gehören zusammen."