Handwerkspräsident warnt vor "Staatsversagen" wegen Bürokratie

Handwerkspräsident warnt vor "Staatsversagen" wegen Bürokratie

Handwerkspräsident Jörg Dittrich fürchtet, dass immer weiter steigende Dokumentationspflichten in Deutschland zu "Staatsversagen" führen könnten, weil angesichts der vielen Regeln gar nicht mehr alles überprüft werden kann. "In zu vielen Fällen müssen Dinge nur für mögliche spätere Kontrollen dokumentiert werden", sagte Dittrich den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Das ist so, als wenn Sie dazu verpflichtet würden, täglich ein Formular auszufüllen, dass Sie an dem Tag nicht zu schnell Auto gefahren sind." Natürlich sei es richtig, dass etwa der Zoll auf Baustellen wegen Schwarzarbeit kontrolliere, sagte Dittrich, der selbst einen Dachdeckerbetrieb hat.

"Aber macht es Sinn, dafür auch wissen zu wollen, wer wann vor zwei Jahren Pause gemacht hat?" Wer diese Pausenzeiten nicht lückenlos nachweisen könne, werde aber bestraft.
"Das ist doch absurd. Diese ausufernde Bürokratie führt zu Verdruss, Misstrauen und am Ende zum Staatsversagen, weil wir uns inzwischen selbst so viel auferlegt haben, dass das im Grunde kaum noch eingehalten werden kann." Die Pläne der angehenden Regierungskoalition für eine Reduzierung von Bürokratie begrüßte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Sie seien "ein großes Plus" im Koalitionsvertrag von Union und SPD.