Der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, hat sich zu Aussagen von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) über die Arbeitsatmosphäre in den Sondierungen erstaunt gezeigt.
"Mich hat die Äußerung von Herrn Pistorius sehr verwundert", sagte Frei den Sendern RTL und ntv. Er selbst habe eine ganz andere Wahrnehmung der Gespräche. "Ich hatte diese Verhandlungen mit ihm sehr positiv in Erinnerung."
Pistorius soll laut "Stern" in einer SPD-Fraktionssitzung Frei und CSU-Landesgruppenchef Dobrindt vorgeworfen haben, "wirklich unangenehm" und "ohne Gewissen" zu sein.
Die Sondierungen seien zwar hart in der Sache gewesen, allerdings respektvoll und freundlich im Umgang, sagte Frei. Genauso müsse es auch sein. "Koalitionen sind keine Liebesheiraten, aber sie setzen Fairness der Verhandlungspartner voraus." Er forderte, sich zwischen Union und SPD um einen guten Umgang miteinander bemühen. Er wolle zum Hintergrund der Äußerung nicht spekulieren, sagte aber: "Möglicherweise ist es schwierig, das Sondierungsergebnis in der SPD-Fraktion darzustellen."