Keine Hilfe zu leisten, obwohl das eigene Kind in Not ist, ist für viele Eltern unvorstellbar. Doch warum tun wir genau das, wenn wir unsere Kinder mit ihrer Wut in ihr Zimmer schicken oder ihre Angst vor dem Monster unter dem Bett herunterspielen? Eine Frage, mit deren Antwort sich Nadine Dzolic lange beschäftigt hat. „Weil wir nicht gelernt haben, mit den teils starken Emotionen unserer Kinder umzugehen“, so Nadine Dzolic, Kinderbuchautorin und Flümer® Coach aus Wilhermsdorf. „Als Kinder waren wir gezwungen, unsere Ängste, unsere Wut oder unsere Ohnmachtsgefühle zu verdrängen. Uns wurde beigebracht, wie wir zu fühlen haben und wie man sich angemessen verhält. Wutausbrüche wurden nicht geduldet und Eindruck haben wir oft nur dann hinterlassen, wenn wir besonders lieb und artig waren.“ So wundert es nicht, dass heute viele Erwachsene einfach nur funktionieren und ihrem Lebensende ohne Berücksichtigung ihrer eigenen Wünsche und Bedürfnisse entgegengehen.
Begegnen wir aus dieser inneren Haltung heraus nun unseren Kindern, deren Gefühlswelt noch nicht vollständig durch Regeln und Grenzen, Glaubenssätze und Bewertungen begrenzt ist, begegnen wir ganz automatisch auch jenen Anteilen in uns, die wir einst weggesperrt haben. Nun begegnet uns plötzlich diese unbändige Wut, die nie da sein durfte oder die Angst, die immer unbegründet schien. Wir empfinden diese Gefühle heute als Gefahr, wenn sie in unserer eigenen Kindheit mit Gewalt oder Distanzierung bestraft wurden. Unbewusst reagieren wir dann so, wie es uns durch unsere eigenen Eltern vorgelebt wurde und geben somit das an unsere Kinder weiter, das uns eigentlich so sehr geschadet hat: ein ungesunder Umgang mit Gefühlen und Emotionen.
Nadine Dzolic ist überzeugt: „In jedem Menschen wohnt das tiefe Bedürfnis, auch in Momenten starker Gefühle, gehalten und beschützt zu werden. Momente, die uns erfahren lassen, dass wir mit all dem, was in uns lebendig ist, absolut richtig und liebenswert sind.“ Doch wie kann es uns gelingen, all den Gefühlen unserer Kinder annehmend und wertschätzend zu begegnen? Indem wir uns bewusst machen, dass diese Gefühle heute nicht mehr gefährlich für uns sind. Heute dürfen wir wütend sein, ohne Angst davor haben zu müssen, bestraft zu werden. Heute kann es uns gelingen, einen neuen Umgang mit Gefühlen und Emotionen innerhalb unserer Familie zu etablieren, der die gesunde Entwicklung unserer Kinder fördert und sie in ihrem Selbstwertgefühl stärkt.
"Seitdem ich flümere, bin ich plötzlich gut in der Schule.
Ich habe immer Sama dabei und jetzt habe ich meine erste 3 geschrieben."
Eren, 4. Klasse
Mit Hilfe der Flümer® - ein Konzept, dass den Gefühlen ein Gesicht gibt – gelingt diese Veränderung mühelos. Mit ihnen ist jeder Mensch, egal ob groß oder klein, in der Lage, seine innere Welt wahrzunehmen, auszudrücken und spielerisch leicht zu beeinflussen. Da ist dann eben Wilbert, die Wut, die einfach einmal sagen möchte, was sie stört. Oder Albert, die Angst, die aktiv ist, weil sie sich Sicherheit wünscht. Plötzlich ist es leicht über Gefühle zu sprechen. Plötzlich findet das Kind Worte, um seine innere Welt auszudrücken und häufig findet man sogar die Ursache, die hinter der Wut verborgen lag. Nur wenn wir die wahre Ursache unserer Gedanken und unseres Verhaltens kennen, können wir wahre Veränderung bewirken. Alles andere wäre lediglich Schadensbegrenzung und gleicht einer Warnleuchte des Autos, die man versucht abzudecken um sie nicht mehr sehen zu müssen.
Neben ihrer Tätigkeit als Kinderbuchautorin leitet Nadine Dzolic auch Workshops für Familien, Schulen und Kindertageseinrichtungen. Sie begleitet in persönlichen Coachings und bildet seit Juli 2021 sogar aus. Ihr Ziel ist es, den Umgang mit Gefühlen und Emotionen nachhaltig zu verändern. Viele Coaches, Therapeuten und Pädagogen, u.a. aus Erlangen, Nürnberg und Herzogenaurach folgen bereits ihrer Vision und haben sich von ihr zum zertifizierten Flümer® Coach ausbilden lassen. „Erst dann, wenn wir etwas an der Hand haben, das den Umgang mit kindlichen Gefühlen spielerisch leicht macht, kann es uns gelingen, unsere verstaubten Verhaltens- und Reaktionsmuster zu durchbrechen. Erst dann sind wir in der Lage, sowohl auf die Gefühle unserer Kinder, als auch auf unsere eigenen, liebevoll und wertschätzend zu reagieren.