Demos ziehen durch Wedding und Friedrichshain

Demos ziehen durch Wedding und Friedrichshain. Foto von Christoph Soeder/dpa

Mit Pyrotechnik, Eierwürfen und vereinzelten Steinwürfen sind Demonstrierende am Vorabend des 1. Mai durch Berlin-Friedrichshain gezogen. Ob es beim Zug der queer-feministischen Demonstration «Take back the night» auch Festnahmen gab, konnte Polizeisprecherin Anja Dierschke zunächst nicht sagen. Am Nachmittag waren Hunderte für Frieden und soziale Gerechtigkeit friedlich durch Wedding gezogen.

An der Demonstration in Berlin-Friedrichshain hätten insgesamt etwa 2800 Menschen teilgenommen, sagte die Polizeisprecherin. Die Beamten hatten im Vorfeld mit aggressivem Verhalten gerechnet, in den vergangenen Jahren hatte es Angriffe auf die Polizei mit Flaschenwürfen und verletzte Polizisten gegeben. Wie im vergangenen Jahr hätten die Veranstalter die Demo frühzeitig beendet.

Der Zug hatte sich erst mit deutlicher Verspätung in Bewegung gesetzt. Knapp eine halbe Stunde nach Beginn lösten sich bereits kleine Gruppen heraus und gingen in die Seitenstraßen, berichtete ein dpa-Reporter. Vom Frankfurter Tor bis zur Grünberger Straße standen am späten Abend aber noch sehr viele Menschen auf der Warschauer Straße, tanzten und sangen «Take back the night». Der Schwarze Block sei samt Bannern verschwunden.

Die Demonstration im Wedding unter dem Motto «Für Frieden und soziale Gerechtigkeit» verlief dagegen ohne Störungen wie geplant. Die Polizei sprach von rund 500 Menschen, die Veranstalter schätzten die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf etwa 800. Die Stimmung sei sehr gut gewesen. Am Gesundbrunnen habe sich die Versammlung schnell und friedlich aufgelöst. Die Veranstalter berichteten von provokantem Verhalten einiger Polizisten zum Ende der Veranstaltung. Laut Polizei verlief die Veranstaltung störungsfrei.

Die Polizei begleitet die zahlreichen Demonstrationen rund um den 1. Mai mit einem großen Aufgebot. Sie wollte insgesamt am Dienstag mit mehr als 2000 Polizisten unterwegs sein. Darunter waren auch Aufklärungskräfte, Kommunikationsteams und Unterstützung aus anderen Bundesländern.

Am 1. Mai sollen dann wegen der vielen und größeren Demonstrationen rund 5500 Polizisten im ganzen Stadtgebiet unterwegs sein.