Dax lässt deutlich nach - Inflationsängste wieder stärker

Dax lässt deutlich nach - Inflationsängste wieder stärker
Am Mittwoch hat der Dax kräftig nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 19.257 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem schwachen Tagesstart ließ der Dax bis zum frühen Nachmittag weiter nach, bevor er vorübergehend einen Teil seiner Verluste wieder abbaute. "Die positive Nachricht, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal überraschend doch um 0,2 Prozent gewachsen ist, wurde nur vier Stunden später von einer im Oktober wieder deutlich gestiegenen Inflation neutralisiert", kommentierte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets.
"Die Verbraucherpreise sind im Jahresvergleich um zwei Prozent gestiegen, nachdem die Rate monatelang bis auf 1,6 Prozent im September gefallen war. Damit könnte auch ein möglicher großer Zinsschritt der EZB im Dezember in Gefahr sein, weil ein wieder aufkeimender Inflationsschub nicht ausgeschlossen werden kann." Oldenburger erklärte, dass das Risiko einer wieder deutlich anziehenden Teuerung derzeit nur theoretischer Natur sei, da der Ölpreis weiterhin in der Nähe seines Jahrestiefs notiere. "Damit stellen die Energiepreise als der größte Treiber der Inflation in der Vergangenheit keine Gefahr dar, sodass es zumindest in den kommenden Monaten unwahrscheinlich ist, dass die Inflation plötzlich wieder zurückkehrt." Somit dürften sich die Anleger in den kommenden Tagen wieder auf die Berichtssaison und die Präsidentschaftswahl in den USA konzentrieren, erwartet der Analyst. "Hier könnten überraschende Wendungen durchaus für ein paar Kapriolen am Aktienmarkt sorgen." Bis kurz vor Handelsschluss fanden sich die Papiere von Volkswagen trotz magerer Quartalszahlen an der Spitze der Kursliste in Frankfurt wieder. Das Schlusslicht bildeten derweil die Sartorius- sowie die Infineon-Aktien. Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Oktober kostete 40 Euro und damit vier Prozent weniger als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis stieg hingegen stark: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 72,82 US-Dollar, das waren 2,4 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochnachmittag stärker: Ein Euro kostete 1,0862 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9206 Euro zu haben.

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