Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, kritisiert die Wahlversprechen der großen Parteien im Bundestagswahlkampf scharf.
Die Parteien trauten den Wählern "nicht die Wahrheit zu", sagte er der "Augsburger Allgemeinen". Sie wollte die Wähler "hinters Licht führen". "Und sie überbieten sich mit Wahlversprechen."
Das sei zwar schon immer so gewesen, aber "noch nie so extrem wie jetzt", so Fratzscher.
"Wenn ich mir die FDP angucke - 138 Milliarden Euro Steuererleichterungen zum größten Teil für die Topverdiener. Die CDU ruft 99 Milliarden auf, ebenfalls größtenteils für die Topverdiener. SPD und Grüne stellen Entlastung von 30 Milliarden und 48 Milliarden in das Schaufenster." Das sei auch kein Pappenstiel. "Das ist das, was ich mit hinters Licht führen meine", fügte der DIW-Präsident hinzu.