Bischof Gregor Maria Hanke aus Eichstätt macht sich Sorgen um die Kirchensteuer in Deutschland und fordert, alternative Finanzierungsmodelle zu entwickeln. "Wir können uns auf dem Kissen Kirchensteuer nicht mehr ausruhen", sagte Hanke der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). "Sie wird langfristig nicht mehr das System sein, das unsere Strukturen finanziell trägt."
Die Kirche müsse sich auf ein Ende der staatlich erhobenen Kirchensteuer in Deutschland vorbereiten und sich nach neuen Quellen umsehen.
"Man kann die Kirchensteuer nicht von heute auf morgen abschaffen", sagte Hanke. Das würde seiner Einschätzung nach umgehend zu Massenentlassungen von Mitarbeitern führen. Die Kirche tue auch viel Gutes mit dem Geld.
Die Kirche in Deutschland müsse sich andere Länder anschauen, in denen es keine staatlich erhobene Kirchensteuer gebe. Als Beispiel nannte Hanke Österreich, aber auch Italien, Frankreich, oder die USA. "Klar ist: Ohne Beitrag der Gläubigen wird es nicht gehen", sagte er. "Wenn es keine Kirchensteuer mehr gäbe und wir auf freiwillige Zahlungen angewiesen wären, würde der Rechtfertigungsdruck für das, was wir tun, noch mehr steigen."
In Deutschland zieht der Staat für die Kirchen die Kirchensteuer ein, das Kirchensteuer-Aufkommen sinkt aber seit Langem.