Die Zukunft der Tropenhalle Biosphäre Potsdam ist ungewiss - gegen ein drohendes Aus wächst Protest. Angesichts bevorstehender Millionen-Einsparungen der klammen Stadt Potsdam, die den Tropengarten bezuschusst, wird über eine Schließung diskutiert.
Eine Online-Petition mit dem Titel «Sichert die Zukunft der Biosphäre Potsdam» hat inzwischen mehr als 3800 Unterschriften erzielt. Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) wird darin aufgefordert, die Tropenhalle als Bildungseinrichtung zu erhalten.
Entscheidungen zur Zukunft der Tropenhalle noch offen
Wie die städtische Pro Potsdam GmbH als Muttergesellschaft auf Anfrage mitteilte, sind Entscheidungen über Einschränkungen des Betriebs der Biosphäre noch nicht gefallen. Ziel sei, die Betriebsfähigkeit zu erhalten. Die mehr als 20 Jahre alte Biosphärenhalle gilt als sanierungsbedürftig.
«Eine Schließung der Biosphäre würde nicht nur den Verlust eines zentralen außerschulischen Lernorts bedeuten, sondern auch Potsdam als Kultur- und Wissenschaftsstandort schwächen», hieß es in der Begründung der Protest-Petition, auf die auch auf der Internetseite der Biosphäre verwiesen wird. In der Stadtverordnetenversammlung ist das Echo auf eine mögliche Schließung unterschiedlich.
Geteiltes Echo bei Stadtverordneten
Der Vorsitzende der CDU-Stadtfraktion, Willo Göpel, hatte in der «Märkischen Allgemeinen Zeitung» gesagt: «Wir können uns diese Einrichtung als Stadt nicht länger leisten.» Abriss und Neubebauung wären die beste Variante.
Die Linksfraktion will dagegen für den Erhalt der Biosphäre kämpfen. Die Einrichtung müsse vor den Kürzungen in den aktuellen Haushaltsverhandlungen der Landeshauptstadt gerettet werden. Angesichts eines Defizits von etwa 50 Millionen Euro diskutiert die Stadt Potsdam über zahlreiche Sparvorschläge.
Die Biosphäre bietet nach eigenen Angaben einen tropischen Regenwald mit rund 140 verschiedenen Tierarten und mehr als 20.000 exotische Pflanzen. Die Einrichtung teilte mit, sie habe 2023 mit mehr als 200.000 Besuchern einen Rekord erreicht. 2024 habe die Zahl bei 178.260 Besuchern gelegen.
Der Bund der Steuerzahler hatte die Biosphäre wegen jährlicher Millionenzuschüsse mehrfach als Beispiel für eine Verschwendung öffentlicher Mittel kritisiert. Vor Jahren war die Halle unter anderem eine Notunterkunft für Flüchtlinge.