Der Influencer, der eine Silvesterrakete auf eine Berliner Wohnung abgeschossen hat, ist mit einer Bewährungsstrafe davongekommen und wieder frei. Abgeschlossen ist der Fall damit nicht: Die Staatsanwaltschaft akzeptiert das Urteil des Landgerichts Berlin nicht und hat Revision eingelegt, wie ein Behördensprecher sagte. Zuvor hatten die «Berliner Morgenpost» und der «Tagesspiegel» berichtet.
Das Landgericht hatte den 23-Jährigen aus dem Westjordanland am Mittwoch für seinen Raketenschuss wegen Sachbeschädigung zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt und den Haftbefehl aufgehoben. Damit kann Atallah Younes Deutschland verlassen - was er ankündigte, auch zu tun.
Staatsanwaltschaft wollte höherer Strafe
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren gefordert. Aus ihrer Sicht hat sich der nicht vorbestrafte Influencer auch der versuchten schweren Brandstiftung und versuchten gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht. Das sah das Gericht aber anders: Der Angeklagte habe davon ausgehen dürfen, dass die Fenster in dem Wohnhaus halten, erklärte das Gericht. Es stützte sich dabei auf Aussagen einer Brandsachverständigen. Ein Vorsatz lasse sich nicht beweisen.
Die Staatsanwaltschaft will nun die Argumentation dazu im schriftlichen Urteil prüfen. Sollte sie bei ihrer Revision bleiben, müsste sich der Bundesgerichtshof mit dem Fall befassen. Ob der Palästinenser dafür erneut aus dem Westjordanland nach Deutschland kommt, bleibt abzuwarten.