Mit Durchsuchungen ist die Berliner Polizei gegen mutmaßliche Besitzer und Verbreiter von Kinderpornografie vorgegangen. Am frühen Donnerstagmorgen nahmen sich die Spezialisten vom Landeskriminalamt (LKA) die Wohnungen mehrerer Verdächtiger vor, wie die Polizei im Internetportal X mitteilte. Dabei wurden auch zwei spezielle Datenträger-Spürhunde eingesetzt. Weitere Informationen kündigte die Polizei für später an.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) betonte, wie wichtig und anspruchsvoll der Einsatz «für den Schutz der Schwächsten in unserer Gesellschaft» sei. «Es gibt nichts Perfideres, als die Hilflosigkeit von Kindern schamlos auszunutzen.» Die Polizei brauche die gesetzlichen Möglichkeiten und technischen Voraussetzungen, um effektiv gegen die Täter vorzugehen.
Im Jahr 2023 hatte die Berliner Polizei 1.802 Fälle des Verdachts von Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornografischer Inhalte verzeichnet. Die meisten Hinweise zu Verdächtigen kommen laut Staatsanwaltschaft über Whatsapp-Gruppen oder von der US-amerikanischen Nicht-Regierungsorganisation NCMEC («National Center for Missing and Exploited Children», deutsch: Nationales Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder).
Amerikanische Internetanbieter sind verpflichtet, Verdachtsfälle von Kinderpornografie an dieses Zentrum zu melden. Das NCMEC leitet die Hinweise mit den IP-Adressen von Computern an die Polizei weiter. Geht es um IP-Adressen in Deutschland, wird die deutsche Polizei verständigt, die die Nutzer der IP-Adressen ermittelt. Durch die vielen Hinweise aus den USA stieg auch in Deutschland in den vergangenen Jahren die Zahl der Ermittlungen.