Alzheimer wird vermehrt als Diabetes 3 bezeichnet: Was ist der Hintergrund?

Foto: Bildrechte Lutz Dürichen

Diese Bezeichnung der Alzheimer-Krankheit muss Diabetiker stark verunsichern. Viele haben sich an die Krankheit als Teil ihres Lebens gewöhnt. Sie sind vom Arzt mit Insulin richtig „eingestellt“ und glauben, damit ist alles gut. Plötzlich kommt diese bedrückende Perspektive dazu. Statistisch gesehen haben Diabetiker ein dreifach höheres Risiko an Alzheimer zu erkranken. Peter Brockhaus, Experte für Longevity und Lifecoach, zeigt in diesem Beitrag den Hintergrund dieser These.

Was ist von dieser Theorie zu halten?

Auf den ersten Blick scheinen Alzheimer und Diabetes wenig gemeinsam zu haben. Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung, die zunächst das Gedächtnis und danach die kognitiven Funktionen beeinträchtigt, während Diabetes eine Stoffwechselstörung ist, die den Blutzuckerspiegel beeinflusst. Doch Forscher haben in den letzten Jahren interessante Zusammenhänge entdeckt.

Insulinresistenz im Gehirn

Ein Schlüsselfaktor in dieser Verbindung ist die Insulinresistenz. Bei Diabetes Typ 2 reagieren Körperzellen nicht mehr ausreichend auf Insulin, was zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Überraschenderweise zeigt sich ein ähnliches Phänomen im Gehirn von Alzheimer-Patienten: Die Nervenzellen sprechen schlechter auf Insulin an.

Glukosewerte im Gehirn

Unser Gehirn benötigt enorme Mengen an Energie in Form von Glukose, diese kommt zu 100 % aus Zucker und Kohlehydraten. Bei Alzheimer-Patienten ist die Fähigkeit des Gehirns, Glukose zu verwerten, deutlich eingeschränkt. Wir sprechen da von einer Stoffwechselkrankheit des Gehirns. Dies führt zu einer Art "Energiekrise" in den Nervenzellen, die dadurch langsam absterben. Interessanterweise teilen Patienten mit Alzheimer bzw. Diabetes Typ 2 einige gemeinsame Risikofaktoren:

  • Ungesunde Ernährung
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • Chronische Entzündungen

Diese Überschneidungen deuten darauf hin, dass ähnliche Lebensstilfaktoren beide Krankheiten beeinflussen können. Die Erkenntnis, dass Alzheimer möglicherweise eine Form von "Gehirn-Diabetes" sein könnte, eröffnet spannende neue Forschungsansätze, aber auch proaktives Handeln bei Diabetikern. Denn wenn die Theorie der gleichen Ursachen für beide Krankheiten zutrifft, und dafür gibt es sehr plausible Hinweise, haben Diabetiker nun noch mehr Motivation, durch Lebensstiländerungen ihre Krankheit zu überwinden.

Ernährungsumstellung

Eine Ernährung, die den Blutzuckerspiegel stabilisiert, könnte nicht nur Diabetes vorbeugen, sondern möglicherweise auch das Alzheimer-Risiko senken. Mediterrane Kost oder ketogene Diäten stehen hier im Fokus der Forschung

Lebensstilinterventionen

Regelmäßige körperliche Aktivität, gesunder 8-stündiger Schlaf und kognitive Herausforderungen können sowohl das Diabetes- als auch das Alzheimer-Risiko senken. Trotz der faszinierenden Erkenntnisse bleiben viele Fragen offen. Nicht alle Alzheimer-Patienten zeigen Anzeichen von Insulinresistenz im Gehirn, und nicht alle Diabetiker entwickeln Alzheimer. Die genauen Mechanismen, wie Insulinresistenz im Gehirn zu kognitiven Beeinträchtigungen führt, sind noch nicht vollständig geklärt.

Ausblick: Eine Revolution in der Alzheimer-Forschung?

Bis heute gibt es kein einziges wirksames Medikament gegen Alzheimer. Alle von der Pharmaindustrie eingeführten Mittel wurden kurzfristig wegen eklatanter Nebenwirkungen wieder zurückgezogen. Als gesichert gilt unter Forschern, dass ein Lebensstil, der natürliches Essen, Schlaf, Bewegung, kognitive Herausforderungen und soziales Miteinander verbindet, die beste Prävention ist (5 Säulen der Longevity). 

Die Bezeichnung von Alzheimer als "Diabetes Typ 3" könnte mehr als nur eine griffige Formulierung sein. Sie könnte einen Paradigmenwechsel in unserem Verständnis dieser verheerenden Krankheit einleiten. Wenn sich die Verbindung zwischen Stoffwechselstörungen und neurodegenerativen Erkrankungen weiter erhärtet, könnte dies zu völlig neuen Präventions- und Behandlungsstrategien führen. Für Betroffene und Angehörige bedeutet dies Hoffnung: Die Möglichkeit, durch Lebensstiländerungen und besseres Stoffwechselmanagement das Alzheimer-Risiko zu beeinflussen, eröffnet neue Handlungsspielräume. Wer unter Großeltern und Eltern Demenzkranke hatte, sollte dies besonders beachten. Die Forschung steht hier noch am Anfang, aber die Aussichten sind vielversprechend. Eine Verbindung zwischen Alzheimer und Diabetes könnte sich als einer der wichtigsten Durchbrüche in der Neurologie des 21. Jahrhunderts erweisen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich dieses Forschungsfeld in den kommenden Jahren entwickeln wird und welche neuen Erkenntnisse und Therapieansätze daraus hervorgehen werden.

Peter Brockhaus coacht Interessenten in ihrer Transformation zu einem gesunden, nachhaltigen Lebensstil. In 1 : 1 Situationen werden die Klienten eng betreut, um in allen 5 Bereichen erfolgreich zu sein.

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