Kurz vor der Bildung der neuen Bundesregierung traut eine Minderheit der Koalition von Union und SPD einen Politikwechsel zu. In einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gaben 55 Prozent der Befragten an, sie erwarteten keine wesentliche Änderung der Politik. 20 Prozent vertraten die Gegenposition.
Die Frage lautete "Erwarten Sie, dass sich durch den Regierungswechsel vieles ändert, oder wird wahrscheinlich weitgehend die gleiche Politik gemacht werden wie unter der bisherigen Regierung?".
Im Januar und Februar waren die Anteile derer, die sagten, es werde sich vieles ändern, und derjenigen, die der Auffassung waren, es werde weitgehend die gleiche Politik gemacht werden wie bisher, noch ungefähr gleich groß.
Die Anhänger der künftigen Koalitionspartner haben mehrheitlich keinen optimistischen Blick auf die künftige Regierung. Auf die Frage "Sehen Sie der voraussichtlichen Regierung aus CDU/CSU und SPD mit Hoffnungen oder Befürchtungen entgegen?" antworteten 45 Prozent der CDU/CSU- und 35 Prozent der SPD-Anhänger, sie sähen der voraussichtlichen neuen Regierung mit Hoffnungen entgegen. Unter allen Befragten sehen 24 Prozent der neuen Regierung mit Hoffnung entgegen, 30 Prozent äußerten Befürchtungen. Zu Beginn der Ampelkoalition gaben im November 2021 insgesamt 39 Prozent der Befragten an, hoffnungsvoll zu sein, und 21 Prozent sahen ihr mit Befürchtungen entgegen.
Auch der voraussichtliche künftige Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) tritt sein Amt ohne Vertrauensvorschuss an. Auf die Frage "Haben Sie von Friedrich Merz alles in allem eine gute oder keine gute Meinung?" antworteten im April 2025 gerade 13 Prozent, sie hätten von ihm eine gute Meinung, weniger als halb so viele, wie der CDU/CSU ihre Stimme geben würden, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre.
Unter den CDU/CSU-Anhängern sagten 33 Prozent, sie hätten von Merz eine gute Meinung, 24 Prozent gaben zu Protokoll, dass sie von dem CDU-Chef keine gute Meinung hätten. Eine relative Mehrheit von 43 Prozent äußerte sich unentschieden.
Positiver fielen die Antworten auf die Frage aus: "Trauen Sie Friedrich Merz zu, Deutschland als Kanzler gut zu führen, oder trauen Sie ihm das nicht zu?" 21 Prozent antworteten auf die Frage, sie trauten Merz dies zu, 47 Prozent widersprachen. Die Anhänger der CDU/CSU trauen Merz zu 52 Prozent zu, das Land gut zu führen, die der Anhänger SPD stimmen dagegen zu 19 Prozent zu.