16 Prozent der 14- bis 29-Jährigen geben an, Schulden zu haben. Dabei ist der erste Schritt in die Verschuldung für viele Jugendliche verlockend einfach. Oft beginnt es harmlos: Ein neues Smartphone, modische Kleidung oder das angesagte Videospiel – all das möchte man haben, am besten sofort. Wenn das Taschengeld oder der Nebenjob nicht ausreicht, ist der Griff zur Kreditkarte oder zum Ratenkauf verführerisch. Dabei geraten Jugendliche oft in die Schuldenfalle. Manchmal sogar, ohne den Ernst der Lage zu begreifen. Daher geben die ARAG Experten einen Überblick, wie junge Leute in die Verschuldung geraten und wie sie es vermeiden können.
Wo lauern die Gefahren für Jugendliche?
Das Internet macht es einfach, Geld auszugeben, das man nicht hat. Zumindest wenn die Eltern dem Vertragsschluss zustimmen oder der Taschengeldparagraf greift. Online-Shopping ist rund um die Uhr möglich, und Abos für Musik-, Video- oder Gaming-Dienste sind nur einen Klick entfernt. Diese kleinen, regelmäßigen Ausgaben addieren sich schnell und können das Budget eines Jugendlichen sprengen. Hinzu kommen Ratenkäufe. Doch die ARAG Experten warnen: Sie sind besonders gefährlich, weil sie die wahren Kosten verschleiern. Ein neues Handy für 50 Euro im Monat klingt erschwinglich, aber über zwei Jahre summieren sich die Zahlungen auf eine beträchtliche Summe. Schnell häufen sich sogar mehrere Ratenverträge an, der Überblick geht verloren und plötzlich ist das Konto überzogen.
Kreditkarten für Jugendliche: Sinnvoll oder riskant?
Viele Banken und Sparkassen bieten laut ARAG Experten mittlerweile spezielle Kreditkarten für Jugendliche an. Ähnlich wie beim Handy, funktionieren diese sogenannten Prepaid-Kreditkarten nur, wenn sie vorher mit einem bestimmten Betrag aufgeladen wurden. Das kann eine gute Möglichkeit sein, den Umgang mit Geld zu lernen und gleichzeitig das Risiko einer Verschuldung zu minimieren. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn wird die Karte in Geschäften genutzt, die nicht über das Internet den aktuellen Kontostand überprüfen, können Schulden entstehen. Die ARAG Experten weisen auf weitere Kostenfallen einer Kreditkarte für Jugendliche hin: Neben den Jahresgebühren für die Karte selbst können weitere Entgelte fällig werden, wie z. B. Gebühren für Bargeldabhebungen am Geldautomaten oder Kosten fürs Aufladen. Manche Anbieter erheben sogar Gebühren, wenn die Karte zu lange unbenutzt bleibt. In Summe können all diese Zusatzkosten ins Minus führen und sollten daher vorher gecheckt werden. Eine echte Kreditkarte mit Kreditrahmen ist deshalb für Jugendliche unter 18 Jahren in Deutschland nicht erhältlich.
Worauf sollten Jugendliche bei einer Kreditkarte achten?
Natürlich sollten Jugendliche genau überlegen, wem sie die PIN der Kreditkarte anvertrauen. Während die Eltern eine gute Wahl sind, raten die ARAG Experten davon ab, die beste Freundin oder den besten Freund einzuweihen, denn Geld und Freundschaft sind nicht immer ein gutes Gespann. Um sicherzugehen, dass bei Verlust oder Diebstahl der Karte kein allzu großer Schaden entsteht, können Jugendliche Limits für Abhebungen und tägliche oder wöchentliche Beträge für Ausgaben festlegen. Je niedriger der Verfügungsrahmen, desto geringer der Schaden. Zudem sollten auch Jugendliche ihre Umsätze regelmäßig prüfen, indem sie ihre Kontoauszüge nicht nur abheften, sondern auch kontrollieren. Bei Verlust oder Diebstahl können die meisten Kreditkarten mit der zentralen Sperr-Notrufnummer +49 116 116 gesperrt werden. Diese Nummer sollte im Handy gespeichert werden.
Wie können Schulden bei Jugendlichen verhindert werden?
Der Schlüssel zur Schuldenprävention liegt in der Aufklärung und Erziehung. Eltern spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sollten ihren Kindern frühzeitig den Umgang mit Geld beibringen. Dazu gehört unter anderem, feste Ausgaben zu verwalten, wie beispielsweise für das Handy-Abo oder Ausgaben für Freizeitaktivitäten einzuplanen. Aber auch das Sparen für eine größere Anschaffung gehört zur finanziellen Aufklärung. Um Einnahmen und Ausgaben übersichtlich gegenüberzustellen, raten die ARAG Experten zu einem einfachen Haushaltsbuch oder einer Budget-App, wie z. B. die von Finanzguru, monefy oder Budgetbakers.
Wo bekommen verschuldete Jugendliche Unterstützung und Beratung?
Wenn Jugendliche bereits in die Schuldenfalle getappt sind, ist schnelle Hilfe gefragt. Eltern sollten das Problem nicht ignorieren, sondern das Gespräch suchen und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Oft ist professionelle Beratung sinnvoll. Viele gemeinnützige Organisationen bieten eine Schuldnerberatung speziell für junge Menschen an. Gibt es bereits konkrete Forderungen von Unternehmen, sollten Eltern bzw. volljährige junge Menschen versuchen, eine Ratenzahlung zu vereinbaren. Dabei weisen die ARAG Experten darauf hin, dass die Raten nur so hoch sein sollten, dass sie neben den anderen monatlichen Ausgaben bezahlbar sind.
Eine Pressemitteilung der Firma:
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